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Erbin von Millionen kämpft um Bürgergeld: Ein Präzedenzfall für Hilfsbedürftigkeit
2025-06-25

Eine bemerkenswerte juristische Auseinandersetzung entfaltet sich in Deutschland, bei der eine vermögende Erbin vehement versucht, weiterhin Bürgergeld zu erhalten, obwohl sie über ein Erbe von über 1,2 Millionen Euro verfügt. Diese Situation, die vom Landessozialgericht Baden-Württemberg entschieden wurde, wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Fragen der Bedürftigkeit und der Verwertung von Vermögen im deutschen Sozialsystem.

Die Frau hatte über 15 Jahre hinweg staatliche Unterstützung bezogen, als sie im Jahr 2019 gemeinsam mit ihrer Schwester mehrere Immobilien und ein Wertpapierdepot erbte. Trotz dieses erheblichen Vermögens beantragte sie weiterhin Leistungen, mit der Begründung, die geerbten Wohnungen seien ohne Renovierung nicht veräußerbar oder vermietbar, und die unaufgelöste Erbengemeinschaft hindere sie an Alleinentscheidungen. Sowohl das Sozialgericht Stuttgart als auch das Landessozialgericht Baden-Württemberg wiesen ihre Klagen jedoch ab, da sie als „ausgesprochen wohlhabend“ und nicht hilfebedürftig eingestuft wurde.

Dieser Fall hat weitreichende Implikationen für Erben und das Sozialsystem gleichermaßen. Das Urteil verdeutlicht, dass Erbschaften dem Jobcenter umgehend und vollständig gemeldet werden müssen. Übersteigt der Wert des Erbes das festgelegte Schonvermögen von 40.000 Euro, und kann der Erbe seinen Lebensunterhalt davon bestreiten, werden Sozialleistungen eingestellt. Dies dient dazu, diejenigen in Erbengemeinschaften, die die Verwertung von Immobilien verzögern, um weiterhin Leistungen zu beziehen, unter Druck zu setzen und die Integrität des Sozialsystems zu wahren.

Dieser Rechtsstreit unterstreicht die Verantwortung jedes Einzelnen, zur Stabilität der Gesellschaft beizutragen und das Sozialsystem nicht unnötig zu belasten. Es zeigt auf, dass Wohlstand mit einer Verpflichtung einhergeht und dass die Prinzipien der Gerechtigkeit und Solidarität die Grundlage unseres sozialen Gefüges bilden. Nur wenn jeder seinen Beitrag leistet und Transparenz walten lässt, können wir sicherstellen, dass Unterstützung dort ankommt, wo sie tatsächlich benötigt wird, und ein starkes, gerechtes Gemeinwesen fördern.

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