In Münster führte die zweite Ausgabe der Westfälischen Friedenskonferenz zu intensiven Diskussionen über die Zukunft der europäischen Sicherheitspolitik. Organisiert von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), versammelte das Ereignis hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Während sich der erste Treffpunkt 2023 auf den Krieg in der Ukraine konzentrierte, stand dieses Mal der Abstand zwischen Europa und den USA sowie die Notwendigkeit einer selbständigen Verteidigungsfähigkeit Europas im Mittelpunkt.
Inmitten eines streng gesicherten historischen Rathauses und des Prinzipalmarkts in Münster kam es zu acht Stunden intensiver Debatten. Frank-Walter Steinmeier kritisierte scharf die US-Politik unter Donald Trump, die nach seiner Ansicht die transatlantischen Beziehungen gefährde. Der Bundespräsident forderte Mut und Stärke bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen und betonte die Notwendigkeit, Europa nicht als Randfigur der Weltbühne zu sehen.
Einen bleibenden Eindruck hinterließ auch Swjatlana Zichanouskaja, die belarussische Oppositionsführerin, die seit fünf Jahren in Litauen lebt. Sie bat um Unterstützung für ihre Freiheitsbewegung und äußerte ihre Angst vor Russland. Internationale Gäste wie der estnische Außenminister Magnus Tsahkna und prominente deutsche Politiker unterstrichen die Bedeutung einer stärkeren europäischen Integration und Selbstständigkeit in der Sicherheitspolitik.
Die Veranstaltung endete mit einem formellen Dinner im LWL-Museum für Kunst und Kultur, während sich die Öffentlichkeit neugierig hinter Absperrungen versammelte.
Von Journalisten und lokalen Behörden unterstützt, zeigte sich WWL-Vorsitzender Reinhard Zinkann am Ende optimistisch bezüglich der Zukunft der europäischen Zusammenarbeit.
Diese Konferenz verdeutlichte einmal mehr die Dringlichkeit einer starken europäischen Einheit. Die Botschaft ist klar: Um zukünftigen Krisen gewachsen zu sein, muss Europa enger zusammenrücken und seine eigenen Kräfte stärken. Es ist an der Zeit, die Initiative zu ergreifen und eine selbstbewusste Rolle auf der internationalen Bühne einzunehmen.