Eltern Kinder
Expertenstimme zur Gewaltfreien Erziehung: Ansätze und Unterstützung in Schleswig-Holstein
2025-05-01

In einem Interview mit dem NDR Schleswig-Holstein teilt die Kinderpsychologin Lidija Baumann ihre Einsichten zu gewaltfreier Erziehung und den Herausforderungen im Kinderschutz. Die Zunahme von gemeldeten Fällen von Kindeswohlgefährdung um 10,5 Prozent in der Region zeigt einen besorgniserregenden Trend auf. Der Artikel beleuchtet sowohl die Ursachen für diese Entwicklung als auch konkrete Maßnahmen, die Eltern unterstützen können, um eine gesunde und gewaltfreie Erziehung zu ermöglichen.

Lidija Baumann, eine renommierte Fachkraft beim Kinderschutzbund Kiel, erläutert, dass viele moderne Familien vor großen Herausforderungen stehen. Sie nennt das fehlende familiäre Netzwerk sowie emotionale Belastungen der Eltern selbst als wesentliche Faktoren für steigende Gewaltraten. Das Angebot des Kieler Kinderschutz Zentrums ist vielfältig und individualisiert, wobei Beratungsstunden, therapeutische Gruppenangebote und spezielle Elternkurse angeboten werden. Diese Programme zielen darauf ab, Eltern bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu unterstützen und sie in ihrem Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Kinder zu stärken.

Besonders betont wird dabei die Wichtigkeit einer respektvollen Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Durch positive Bestärkung statt kritischer Rückmeldung lernen Eltern, ihre Kinder auf eine liebevolle Art zu führen. Ein Beispiel hierfür sind die Erfolge aus dem Elternkurs "Starke Eltern, starke Kinder", wo viele Teilnehmer berichteten, wie sich ihr Umgang mit Stresssituationen verbessert hat.

Auch auf die Rolle sozialer Sicherheitselemente wie Wohnung und Nahrung wird eingegangen. Wenn diese Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, können Kinder gefährdet sein. Deshalb ist es entscheidend, dass Eltern frühzeitig Unterstützung suchen, wenn sie überfordert sind.

Eltern sollten wissen, dass sie nicht allein stehen. Die Unterstützung durch fachlich qualifizierte Personen kann einen signifikanten Unterschied machen. Mit gezielten Interventionen und präventiven Maßnahmen kann die Zahl der gefährdeten Kinder verringert werden. Die Experten appellieren daher an alle Eltern, keine Hemmschwelle zu haben, wenn sie Unterstützung benötigen.

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