In der Gemeinde Iffeldorf steht die Zukunft des St. Vitus Hauses für Kinder im Mittelpunkt der Diskussionen. Aufgrund eines anhaltenden Defizits wurde beschlossen, die Gebühren ab dem 1. September zu erhöhen. Während das Defizit im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, bleibt es dennoch auf einem hohen Niveau von 140.000 Euro. Der Gemeinderat betont dabei, dass Qualität und Standards der Betreuung erhalten bleiben sollen. Stattdessen wird der Elternbeirat eingebunden, um alternative Lösungen zu finden.
Die finanziellen Schwierigkeiten des St. Vitus Hauses gehen auf steigende Personalkosten zurück, die sich seit 2020 fast verdoppelt haben. Der Bürgermeister Hans Lang erklärte dies während einer Sitzung des Gemeinderates, in der auch das aktuelle Defizit thematisiert wurde. Die Einrichtung, getragen von der katholischen Pfarrkirchenstiftung St. Vitus, wird zu 80 Prozent durch die Gemeinde Iffeldorf unterstützt, wobei die Diözese Augsburg für die restlichen 20 Prozent aufkommt. Insgesamt arbeiten 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus für Kinder, die rund 145 Kinder betreuen.
Durch die Erhöhung der Beiträge soll ein Ausgleich geschaffen werden. Für verschiedene Altersgruppen wurden neue Preise festgelegt, die je nach Dauer der Betreuung variieren. So zahlen Eltern beispielsweise für den Kindergarten bei drei bis vier Stunden pro Monat nun 145 Euro statt 135 Euro. Auch für andere Gruppen wie Krippenkinder oder U3-Kindern gibt es entsprechende Anpassungen. Diese Maßnahmen wurden nach intensiven Diskussionen mit dem Träger vereinbart, der selbst eine Erhöhung vorgeschlagen hatte.
Auch wenn die Gemeinde Iffeldorf im Vergleich zu anderen Regionen günstige Kosten für die Kinderbetreuung bietet, bleibt die Situation herausfordernd. Der Betreuungsschlüssel liegt unter dem bayernweiten Durchschnitt, was die Finanzierung jedoch nicht erleichtert. Die BayKiBiG-Förderung deckt nur einen Teil der benötigten Mittel ab, während sich die Gehälter rapide entwickelt haben. Diese Entwicklung spiegelt sich in den jährlichen Haushaltsplänen wider, die von den Räten sorgfältig geprüft werden.
Die Entscheidung zur Erhöhung der Beiträge fand breite Unterstützung im Gemeinderat, auch wenn einige Bedenken laut wurden. Besonders Alleinerziehende könnten durch die Preissteigerungen belastet werden. Dennoch wurde betont, dass Qualität und hohe Standards der Betreuung weiterhin priorisiert werden. Der Elternbeirat soll dabei helfen, innovative Ansätze zu entwickeln, die sowohl die finanzielle Situation verbessern als auch den Service aufrechterhalten.
Die Gemeinde Iffeldorf bleibt somit bestrebt, den Betrieb des St. Vitus Hauses für Kinder auf einem stabilen Finanzfuß zu setzen. Dabei werden regelmäßige Anpassungen der Beiträge als notwendig angesehen, um die wachsenden Kosten zu kompensieren. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, dass die Einrichtung weiterhin ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in Iffeldorf bleibt.