Nach jahrelangen Diskussionen über die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrsnetzes in Frankfurt hat der Gemeinderat am Donnerstagabend einen bedeutenden Schritt getan. Die geplante Verlängerung der U-Bahnlinie 4, welche den Uni-Campus Westend anbinden soll, wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Dieser Bauabschnitt wird nicht nur die Infrastruktur der Stadt erweitern, sondern auch die Mobilität von Bewohnern und Studierenden im Norden Frankfurts verbessern. Die Kosten für diesen Vorhaben werden auf etwa 404 Millionen Euro geschätzt.
Die neue Trasse zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim bietet zahlreiche Vorteile. Sie soll insbesondere den Nahverkehr entlasten und zusätzliche Fahrgäste ans Netz binden. Durch die Anbindung des Universitätsgeländes wird das Pendeln einfacher und umweltfreundlicher. Die Planer rechnen mit bis zu 17.000 zusätzlichen Fahrten pro Tag, wovon viele aus dem Autoverkehr abgewandert sind.
Dieser Ausbau verspricht eine signifikante Entlastung für die stark frequentierte A-Strecke, auf der sich heute viele Studenten ein- und aussteigen. Zudem soll die Verlängerung positive Auswirkungen auf die Umwelt haben. Der Tunnelbau soll die Grundwasserqualität kaum beeinträchtigen und unterhalb der Baumwurzeln verlaufen. Dennoch müssen rund 700 Bäume gefällt werden, was immer noch weniger als bei alternativen Varianten ist. Die Experten erwarten, dass die Bauphase mindestens zwölf Jahre dauern wird, sodass die Inbetriebnahme der neuen Linie erst Mitte der 2030er Jahre möglich sein dürfte.
Der Gemeinderat entschied sich für eine Kombination aus Unter- und Oberirdischem Bau. Die bestehenden Tunnel sollen nördlich von Bockenheimer Warte fortgeführt werden und dann durch die Bundesbank und die Platensiedlung bis zur Station Ginnheim verlaufen. Die Strecke wird in der Miquelanlage wieder oberirdisch werden. Diese Variante wurde von den Fachleuten einer Machbarkeitsstudie empfohlen und wird als optimal angesehen.
Die gesamte Streckenverlängerung soll eine Länge von etwa 2,2 Kilometern erreichen und dabei die neue Station Campus Westend beinhalten. Der Oberbürgermeister Mike Josef betonte die Bedeutung dieses Projekts für die Entwicklung des städtischen Nahverkehrsnetzes. Die Investition von 404 Millionen Euro soll langfristig die Lebensqualität in Frankfurt verbessern. Besonders die Einwohner im Norden der Stadt, aber auch Unternehmen und Pendler werden von diesem Vorhaben profitieren. Obwohl der Bauzeitraum lang ist, sehen die Planer große Chancen für die Zukunft der Stadtinfrastruktur.