Die zunehmende Intensität gerichtlicher Auseinandersetzungen zwischen Eltern um die Betreuung ihrer Kinder ist ein besorgniserregendes Phänomen. Heutzutage bemühen sich Väter und Mütter mit größerer Härte um das elterliche Sorgerecht als noch vor wenigen Jahren. Fachleute beobachten, dass diese Konflikte häufiger eskalieren. Richter und andere Fachkräfte sehen sich damit konfrontiert, dass ihre Entscheidungen von einigen Eltern nicht mehr anerkannt werden. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die betroffenen Kinder, deren Wohlbefinden oft vernachlässigt wird.
Höhere Anforderungen stellen sogenannte hochstrittige Eltern an das System. Diese Gruppe zeichnet sich durch wiederholte rechtliche Schritte und eine aggressive Haltung gegenüber dem anderen Elternteil aus. Experten schätzen, dass fünf bis zehn Prozent aller Scheidungsfälle mit Kindern involviert sind, bei denen es zu schwerwiegenden Konflikten kommt. In Deutschland leben derzeit etwa 50.000 Kinder in Familien, die von diesen intensiven Auseinandersetzungen betroffen sind. Die Belastung für alle Beteiligten ist immens.
Es ist unerlässlich, dass wir uns gemeinsam dafür einsetzen, den Kreislauf der Konflikte zu durchbrechen und konstruktive Lösungen zu finden. Eine friedlichere Zukunft für unsere Kinder kann nur erreicht werden, wenn Eltern lernen, miteinander zusammenzuarbeiten und das Wohl des Nachwuchses im Vordergrund zu stellen. Es ist höchste Zeit, dass wir uns für eine gerechtere und menschlichere Herangehensweise einsetzen.