In Baden-Württemberg hängen viele kleine Unternehmen stark von der Inlandsnachfrage ab. Laut einer aktuellen Umfrage sehen über die Hälfte dieser Mini-Unternehmen in der innerdeutschen Nachfrage ein wesentliches Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Diese Abhängigkeit vom heimischen Markt wird durch verschiedene Faktoren verstärkt, darunter steigende Energiekosten und Arbeitskosten sowie Unsicherheiten in der Wirtschaftspolitik. Die Unternehmer hoffen von der neuen Bundesregierung auf eine stärkere Berücksichtigung wirtschaftspolitischer Themen und einen Abbau bürokratischer Hürden.
In den südwestlichen Regionen Deutschlands sind die ganz kleinen Unternehmen besonders anfällig für Schwankungen der lokalen Nachfrage. Eine aktuelle Studie des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) zeigt, dass mehr als die Hälfte der befragten Einpersonen- und Kleinstunternehmen (EKU) die Inlandsnachfrage als eines der größten Risiken für ihr Geschäft identifiziert haben. Diese Einschätzung basiert auf einer repräsentativen Umfrage, die zu Beginn des Jahres unter 919 Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten durchgeführt wurde.
Die Befragten drückten besondere Bedenken bezüglich der geringen Exportquote aus, was bedeutet, dass diese Unternehmen sich fast vollständig auf den heimischen Markt verlassen müssen. Neben der Inlandsnachfrage sehen sie auch steigende Kosten für Energie und Arbeit sowie unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als erhebliche Herausforderungen. Besonders auffällig ist hierbei, dass 47 Prozent der EKU die steigenden Energiekosten als Risiko nennen, gefolgt von 44 Prozent, die Arbeitskosten erwähnen, und 41 Prozent, die die Wirtschaftspolitik kritisieren.
Für die Zukunft erhoffen sich die kleinen Unternehmen von der Bundesregierung eine bessere Unterstützung durch eine fokussiertere wirtschaftspolitische Agenda. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, betonte, dass insbesondere kleine Unternehmen unter zunehmenden regulatorischen Anforderungen leiden, da ihnen oft das notwendige Personal fehlt, um diese effizient zu bewältigen. Daher wäre eine klare politische Strategie zur Stärkung dieser Unternehmen ein wichtiges Signal. Eine Reduzierung der Bürokratie und eine verbesserte Betreuung durch die Politik könnten entscheidend dazu beitragen, den kleinsten Unternehmen in Baden-Württemberg eine solide wirtschaftliche Basis zu bieten.
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die kleinen Unternehmen im Südwesten Deutschlands vor erheblichen Herausforderungen stehen. Ihre starke Abhängigkeit von der Inlandsnachfrage und den damit verbundenen Risiken unterstreichen die Notwendigkeit, spezifische Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Unternehmen entgegenzukommen. Durch gezielte wirtschaftspolitische Interventionen könnte die Bundesregierung helfen, die Bedingungen für kleine Unternehmen zu verbessern und so ihren Beitrag zur Gesamtwirtschaft zu stärken.