In den Landkreisen Rottweil, Freudenstadt und Zollernalbkreis bemüht sich eine Initiative namens „Kinder brauchen Kinderärzte!“ um Verbesserungen der ärztlichen Betreuung für Kinder. Innerhalb kürzester Zeit konnten über 3654 Unterschriften gesammelt werden, was die besorgte Stimmung in der Region widerspiegelt. Die Elterninitiative fordert dringend ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zur Entlastung der bestehenden Praxen und zur Gewährleistung einer angemessenen medizinischen Betreuung für Kinder.
In einem Gebiet, das durch seine malerische Naturlandschaft bekannt ist, muss man sich nun mit einer schwerwiegenden Herausforderung auseinandersetzen: Der Mangel an verfügbaren Kinderärzten wird immer gravierender. Die Initiative „Kinder brauchen Kinderärzte!“, angeführt von Miriam Hempel, hat nach eigenen Angaben innerhalb weniger Monate eine beträchtliche Anzahl von Unterschriften gesammelt. Diese Aktion umfasst drei Landkreise – Rottweil, Freudenstadt und Zollernalbkreis – und hat bereits erhebliche Resonanz hervorgerufen. Amtierende Vertreter wie Dr. Wolf-Rüdiger Michel, Landrat des Kreises Rottweil, sowie Dr. Heinz-Joachim Adam vom Gesundheitsamt haben die Unterschriftenlisten entgegen genommen. Parallel dazu wurden Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern geführt, um Lösungsansätze zu finden.
Die aktuelle Lage zeigt sich darin, dass viele Familien große Mühen auf sich nehmen müssen, um einfache ärztliche Dienste wie Rezepte oder Vorsorgeuntersuchungen zu erhalten. Besonders alarmierend ist jedoch, dass auch unvorhergesehene Krankheitsfälle oft nicht adäquat behandelt werden können, da die Praxen keine freien Kapazitäten mehr bieten.
Als mögliche Lösung schlägt die Initiative die Gründung eines kommunalen MVZ vor. Dieses Zentrum könnte Ärztinnen und Ärzten flexible Arbeitsbedingungen bieten und gleichzeitig Verwaltungsaufgaben bündeln, um sie von administrativen Belastungen zu entlasten. Vor allem aber würde es sicherstellen, dass Kinder in der Region einen Zugang zu qualitativ hochwertigen medizinischen Leistungen haben. Als Vorbilder dienen bereits etablierte Projekte in Furtwangen und Pforzheim.
Miriam Hempel betont dabei, dass rechtliche Vorgaben und Zuständigkeitsfragen bisher eine schnelle Umsetzung behindern. Dennoch seien alle Beteiligten willens, die Situation zu verbessern.
Vom Reporter her gesehen verdeutlicht diese Initiative eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Probleme lokal anzupacken, wenn sie auf höherer Ebene keine Priorität bekommen. Es zeigt außerdem, dass kollektive Anstrengungen notwendig sind, um sichtbare Veränderungen herbeizuführen. In Zeiten wachsender Belastungen im Gesundheitssystem kann nur ein koordinierter Ansatz zwischen Gemeinden, Kreisen und übergeordneten Stellen wirkliche Fortschritte bringen. Die Stimme der betroffenen Eltern darf dabei nicht länger ignoriert werden.