In den letzten drei Jahren hat sich das Preisniveau für Rindfleischprodukte wie Döner und Hamburger erheblich verschärft. Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Knappheit an Schlachttieren wider, die durch verschiedene Faktoren bedingt ist. Die Folgen sind besonders in der Fast-Food-Branche zu beobachten, wo einige Gastronomen bereits aufgrund der steigenden Kosten reagieren müssen.
In der vergangenen Saison begann eine neue Herausforderung für die Fleischbranche. In verschiedenen Regionen Deutschlands haben viele Gaststätten den Kalbsdöner von ihren Speisekarten gestrichen, da die Kosten untragbar geworden sind. Ein Betreiber eines Dönerladens erklärt, dass ein Preis von etwa zehn Euro pro Portion nicht akzeptabel wäre. Stattdessen bieten sie nun alternative Produkte an. Auch bei anderen Fast-Food-Ketten wie McDonald’s ist der Anstieg der Preise auffällig. Der Standardburger kostete Anfang 2022 noch 1,29 Euro, heute liegt der Preis bei 2,29 Euro – ein Sprung von fast 80 Prozent innerhalb von drei Jahren.
Die Ursachen dieser Entwicklungen liegen sowohl in wirtschaftlichen als auch regulatorischen Rahmenbedingungen. Die Zahl der Rinder in Deutschland sank von 12,7 Millionen im Jahr 2014 auf 10,5 Millionen im Jahr 2024, was einen Rückgang von rund 17 Prozent bedeutet. Zudem beeinträchtigen Tierschutzbestimmungen und bürokratische Vorschriften die Effizienz vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Ein Marktexperte weist darauf hin, dass die Klimaschutzpolitik der EU ebenfalls zur Reduzierung der Tierhaltung beigetragen hat. Dies hat insbesondere in Ländern wie den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Polen zu einer Verknappung des Angebots geführt.
Aufgrund dieser Umstände prognostizieren Experten, dass der Endpreis für Döner bald die 10-Euro-Grenze überschreiten könnte. Die Verbandsvertreter der Dönerproduzenten warnen vor weiteren Anstiegen, die langfristig die gesamte Branche beeinflussen könnten.
Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt diese Entwicklung eindrucksvoll, wie tiefgreifend die Veränderungen in der Landwirtschaft auf den Alltag der Verbraucher wirken. Es wird deutlich, dass nachhaltige Praktiken und umweltfreundliche Maßnahmen zwar notwendig sind, aber auch finanzielle Konsequenzen mit sich bringen. Die aktuelle Situation fordert sowohl Produzenten als auch Verbraucher auf, nach Lösungen zu suchen, die ökologische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigen.