Eltern Kinder
Steigende Betreuungsgebühren in Weilheim: Ein notwendiger Kompromiss?
2025-04-16

In der Stadt Weilheim stehen die Eltern vor einer erneuten Anpassung der Gebühren für Kitas und Kindergärten. Ab dem 1. September wird es zu einer durchschnittlichen Erhöhung von elf bis vierzehn Prozent kommen, was einem Zuwachs von etwa 28 Euro pro Monat entspricht. Die Krippenbetreuung erlebt eine Preiserhöhung von bis zu neun Prozent. Bereits im Herbst 2026 steht eine weitere Anhebung bevor, welche die Kosten um bis zu acht Prozent für Kindergärten und fünf Prozent für Krippen steigen lassen wird. Diese Entscheidungen wurden im Rahmen einer Stadtratssitzung getroffen, wo Sachbearbeiter Stefan Popp die Details der geplanten Maßnahmen darlegte.

Die Diskussion über die zukünftige Finanzierung der Kinderbetreuung zeigte unterschiedliche Meinungen unter den Stadtratsmitgliedern. Stefan Popp betonte, dass die vorgeschlagenen Erhöhungen ein Kompromiss darstellen, da die aktuelle Finanzierung weiterhin nicht ausreiche. Angelika Flock, die zweite Bürgermeisterin, vertrat die Ansicht, dass trotz steigender Kosten eine qualitativ hochwertige Betreuung gewährleistet werden müsse. Doch nicht alle Stimmen im Rat stimmten überein. Manuel Neulinger von den Grünen äußerte Bedenken, dass die erhöhten Gebühren für Familien mit mittlerem oder geringem Einkommen schwerwiegend sein könnten. Er schlug vor, alternative Lösungen wie eine Staffelung der Gebühren nach Einkommenshöhe der Eltern in Erwägung zu ziehen.

Der Bürgermeister Markus Loth widersprach dieser Sichtweise und argumentierte, dass bedürftige Familien auf umfassende Unterstützung vom Landratsamt zurückgreifen könnten. Auch Flock betonte, dass die anstehenden Preisänderungen als moderat und familienfreundlich angesehen werden sollten. Sie hob hervor, dass die jährlichen Ausgaben der Stadt für Kinderbetreuung bereits bei sieben Millionen Euro liegen. Nach einer lebhaften Debatte wurde die neue Gebührenstruktur letztlich mit nur zwei Gegenstimmen verabschiedet.

Die bevorstehenden Erhöhungen spiegeln die komplexen Herausforderungen wider, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen qualitativer Versorgung und finanzieller Nachhaltigkeit ergeben. Während einige Befürworter argumentieren, dass diese Maßnahmen einen fairen Mittelweg finden, sehen andere kritische Stimmen das Potenzial, dass dies zur Einschränkung des Zugangs zu professioneller Kinderbetreuung führen könnte. Die endgültige Umsetzung der Änderungen ab dem kommenden Herbst wird zeigen, ob diese Vorgehensweise tatsächlich den Bedarf deckt.

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