Der ukrainische Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj ist heute zu einem bedeutungsvollen Besuch nach Warschau gereist. Dieser Termin folgt auf eine kürzlich erzielte Vereinbarung, die einen langjährigen Konflikt zwischen den beiden Ländern löst. Gleichzeitig hat Deutschland 60 Iris-T-Raketen zur Luftverteidigung der Ukraine bereitgestellt. In der Nacht gab es wiederum Angriffe und Luftalarms sowohl in der Ukraine als auch in Russland, was die angespannte Lage verdeutlicht. Zudem gibt es innenpolitische Spannungen in der ukrainischen Armee hinsichtlich der Abkommandierung von Luftwaffensoldaten zur Infanterie.
Die Ankunft des ukrainischen Präsidenten in Polen markiert einen wichtigen Schritt voran im Verhältnis zwischen den beiden Nationen. Die jüngste Übereinkunft beendet einen kontroversen Streit um Exhumierungen aus dem Zweiten Weltkrieg, der seit Jahrzehnten die Beziehungen belastete. Diese Entscheidung wurde von Donald Tusk, dem polnischen Ministerpräsidenten, als Durchbruch gewürdigt. Sie ermöglicht freien Zugang für Experten zu den Fundorten der Opfer, um angemessene Bestattungen durchführen zu können.
Der Konflikt bezog sich auf die Massaker von Wolhynien, die zwischen 1943 und 1945 stattfanden. Während dieser Zeit wurden nach polnischen Angaben über 100.000 Polen von ukrainischen Nationalisten ermordet. Es kam auch zu Vergeltungsaktionen, bei denen Tausende Ukrainer ihr Leben verloren. Diese tragischen Ereignisse haben die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine lange Zeit geprägt. Der Besuch Selenskyjs unterstreicht nun die Bereitschaft beider Seiten, gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten und alte Wunden zu heilen.
Deutschland hat seine Unterstützung für die Ukraine bestätigt, indem es 60 Iris-T-Raketen zur Luftabwehr bereitstellte. Diese Raketen stammen aus Bundeswehrbeständen und kosten 60 Millionen Euro. Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte Kiew und traf sich mit Präsident Selenskyj, um diese Lieferung abzustimmen. Diese Unterstützung kommt in einer Zeit erhöhter militärischer Aktivität, da sowohl in der Ukraine als auch in Russland Angriffe gemeldet wurden.
In der Nacht auf Mittwoch gab es wiederum Luftalarme in vielen Teilen der Ukraine. Die ukrainische Luftwaffe berichtete von russischen Kampfdrohnen und Angriffen durch Flugzeuge und Gleitbomben auf verschiedene Regionen. Auch Russland meldete Drohnenangriffe aus ukrainischer Seite, darunter auf Industrieanlagen und Rüstungsbetriebe. Einige dieser Ziele lagen bis zu 1.100 Kilometer tief in russischem Gebiet. Diese Auseinandersetzungen zeigen die Komplexität des Konflikts und die Herausforderungen, die die ukrainischen Streitkräfte vor Ort bewältigen müssen. Im Osten der Ukraine spitzt sich die Lage weiter zu, insbesondere aufgrund eines Mangels an Infanteriesoldaten. Hierzu reagierte der Generalstab, indem er Soldaten der Luftwaffe zur Verstärkung abkommandierte. Diese Maßnahme löste jedoch innerhalb der Armee Kritik aus, die Präsident Selenskyj daraufhin klärte, dass Kampfeinheiten für Luftoperationen nicht reduziert werden dürfen.