Finanzierung
Unterstützung von weiblichen Gründern im deutschen Startup-Sektor stagniert
2025-03-03

Die Untersuchung der Prüfungsgesellschaft EY hat ergeben, dass Unternehmen, die ausschließlich von Frauen gegründet wurden, nur einen sehr kleinen Teil des Risikokapitals erhalten. Diese Zahl ist im letzten Jahr weiter gesunken und liegt nun bei knapp unter einem Prozent. Die Gesamteinzahl der Investitionen in Start-ups stieg an, aber die finanzielle Unterstützung für reine weibliche Gründerteams sank deutlich. 2024 erhielten diese Unternehmen nur noch 43 Millionen Euro, was 58 Prozent weniger als im Vorjahr darstellt. In Branchen wie Software oder Finanzen sind Frauen besonders selten vertreten.

Verringerte Finanzierung für reine weibliche Gründerteams

Die Daten zeigen eine auffällige Tendenz: Obwohl das Risikokapital insgesamt gestiegen ist, konnten allein weibliche Gründergruppen nicht davon profitieren. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil der Finanzmittel, die an solche Teams gehen, stark ein. Dies stellt eine Herausforderung für den Fortschritt im Bereich der Geschlechtergleichstellung dar.

Nach den Berechnungen von EY erhielten ausschließlich von Frauen gegründete Start-ups im vergangenen Jahr nur noch 43 Millionen Euro – ein Rückgang um fast die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Während andere Gruppen von Gründern mehr Kapital erhielten, blieben weibliche Gründerinnen weit hinterher. Der Anteil der Investitionen in Start-ups mit rein weiblichen Gründerteams sank von knapp zwei Prozent auf knapp unter einem Prozent. Dies verdeutlicht, dass trotz steigender Gesamtinvestitionen die Unterstützung für weibliche Gründerinnen zurückging.

Branchenunterschiede und strukturelle Hürden

In bestimmten Branchen sind Frauen häufiger als Gründerinnen zu finden, während sie in anderen kaum vertreten sind. Dies spiegelt die Ungleichheiten innerhalb des deutschen Unternehmertums wider und zeigt, wo spezifische Maßnahmen erforderlich sind, um die Chancengleichheit zu verbessern.

Der Frauenanteil variiert stark je nach Branche. In Sektoren wie Agrar-Tech, E-Commerce und Bildung sind Frauen relativ gut vertreten, während sie in Technologiebereichen wie Software & Analytics oder Finanzen/Versicherungen seltener anzutreffen sind. Besonders auffällig ist die Niedrigquote von nur 7,1 Prozent bei Start-ups, die über 50 Millionen Euro Finanzierung erhielten. Franziska Teubert, Geschäftsführerin beim Startup-Verband, betonte die Notwendigkeit, strukturelle Hürden abzubauen und gleichzeitig die Förderung von Gründerinnen zu verstärken. Sie hält es für unerlässlich, eine diverse Gründerlandschaft zu schaffen, um innovative Lösungen und Produkte zu entwickeln.

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