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Verständnis für Orchideen-Kinder: Wie Eltern ihre sensiblen Sprösslinge unterstützen können
2025-04-11

In der modernen Erziehungswissenschaft haben sich verschiedene Metaphern etabliert, um unterschiedliche Kinderpersönlichkeiten zu beschreiben. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den sogenannten „Orchideen-Kindern“, die durch eine höhere Empfindlichkeit charakterisiert sind. Professor Michael Pluess von der Queen Mary University of London erforscht seit Jahren dieses Phänomen und liefert wertvolle Einsichten in die Bedürfnisse dieser speziellen Gruppe. Die Forschung zeigt, dass etwa 30 Prozent der Kinder als hochsensibel gelten, während die Mehrheit eher im Mittelfeld angesiedelt ist.

Entdeckung und Unterstützung sensibler Naturen

In einer Zeit voller Herausforderungen müssen Eltern verstehen, wie sie ihren Kindern am besten beistehen können. Inmitten dieser Diskussion steht die Frage nach der Sensibilität ihrer Nachkommen. Professor Pluess betont, dass Hochsensibilität keineswegs ein Defizit darstellt, sondern sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Seine Studien ergaben, dass diese Eigenschaft zu einem großen Teil vererbt wird, aber auch Umweltfaktoren wie Stress in der Schwangerschaft oder eine frühzeitige Geburt eine Rolle spielen.

In seiner Arbeit hat Pluess Tests entwickelt, die helfen sollen, herauszufinden, ob ein Kind eher zu den sensiblen Orchideen oder zu den robusten Löwenzahn-Kindern gehört. Diese Unterscheidung basiert auf dem schwedischen Modell und wurde international übernommen. Besonders interessant ist die Entdeckung, dass es nicht nur zwei Extremen gibt, sondern auch Tulpen-Kinder, die zwischen diesen beiden Polen angesiedelt sind.

Sensiblere Kinder zeigen oft eine intensivere Wahrnehmung ihrer Umgebung. Sie benötigen länger, um sich an Veränderungen zu gewöhnen, reagieren empfindlicher auf Geräusche oder Lichtverhältnisse und können leicht überfordert sein. Daher sollten Eltern darauf achten, ihrem Kind genügend Ruhephasen zu bieten und eine strukturierte Umgebung zu schaffen.

Eine Perspektive zur Zukunft

Von einem journalistischen Standpunkt aus bietet diese Forschung einen tiefgreifenden Einblick in die Vielfalt menschlicher Entwicklung. Es verdeutlicht die Notwendigkeit, jedes Kind individuell zu betrachten und entsprechend zu fördern. Besonders wichtig erscheint hierbei die Balance zwischen Zuwendung und Eigenverantwortung. Wenn Eltern lernen, die speziellen Bedürfnisse ihrer sensiblen Kinder zu erkennen und anzusprechen, können diese ihre Stärken entfalten und selbstbewusst in die Welt hinauswachsen.

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