Eltern Kinder
Warum ständiges Aufgeben von Hobbys Kinder unglücklich machen kann
2025-04-25

In jüngster Zeit wird die Tendenz beobachtet, dass viele Eltern der Millennials-Generation ihren Kindern gestatten, ungeliebte Hobbys ohne weiteren Aufschub aufzugeben. Diese Praxis löst kontrovers diskutierte Reaktionen in sozialen Medien aus. Während einige dieser Eltern argumentieren, dass das Durchhalten eines Hobbys unnötigen Druck auslösen würde und stattdessen ein Gefühl der Flexibilität fördern sollte, warnen andere vor möglichen negativen Auswirkungen solcher Entscheidungen. Der Generationenforscher Rüdiger Maas betont, dass Kinder durch das ständige Abbrechen von Aktivitäten Gefahr laufen, wertvolle Lebensqualitäten wie Durchhaltevermögen zu verpassen.

Die aktuelle Diskussion wurde durch einen Beitrag einer Mutter auf LinkedIn ausgelöst, die beschreibt, wie ihr Sohn verschiedene Sportarten nach kurzer Zeit wieder fallen lässt. Sie argumentiert, dass sie ihn nicht zwingen möchte, etwas fortzusetzen, was er nicht mehr genießt. Diese Ansicht teilen einige Nutzer, während andere kritisch darauf hinweisen, dass Kinder oft impulsgetrieben handeln und daher möglicherweise keine echte Abneigung gegen eine bestimmte Aktivität verspüren.

Rüdiger Maas weist darauf hin, dass diese „Kultur des Aufgebens“ im Laufe der letzten Jahre immer mehr an Akzeptanz gewonnen hat. Er warnt jedoch davor, dass Kinder durch dieses Verhalten in eine negative Spirale geraten könnten. Ohne die Möglichkeit, langfristig Erfolge zu erleben, fehlt es ihnen an Motivation und Selbstbewusstsein. Insbesondere im Sport sei es entscheidend, konsequent dabei zu bleiben, um Fortschritte zu sehen und sich selbst zu bewundern. Wenn Kinder hingegen stets neue Aktivitäten beginnen und nie abschließen, können sie leicht den Eindruck bekommen, dass nichts vollendet werden muss.

Außerdem kritisiert Maas die starke Beteiligung der Eltern bei den Hobbys ihrer Kinder. Moderne Eltern neigen dazu, ihre Kinder zu allen Terminen zu begleiten und aktiv am Training teilzunehmen, was die Entwicklung einer unabhängigen Identität behindern könnte. Die Kinder fragen dann eher ihre Eltern als den Trainer nach Feedback und schaffen dadurch keinen Raum für eigene Entscheidungsfindung.

Laut Maas sollten Eltern stattdessen versuchen, Kompromisse zu finden, wenn sich das Interesse ihres Kindes ändert. Anstatt sofort aufzugeben, könnte man dem Kind beispielsweise die Möglichkeit geben, neue Aktivitäten neben bestehenden auszuprobieren. Dies würde sowohl Flexibilität bieten als auch das Durchhalten von Dingen fördern, die zunächst schwierig erscheinen.

Durch ein ausgewogenes Vorgehen könnten Kinder wichtige Lebenskompetenzen wie Durchhaltevermögen und Eigenmotivation entwickeln. Diese Qualitäten sind essenziell für persönliche und berufliche Erfolge im späteren Leben. Es ist daher wichtig, dass Eltern kritisch prüfen, ob ihre Entscheidungen tatsächlich im besten Interesse ihrer Kinder getroffen werden.

more stories
See more