Eltern Kinder
Warum ständiges Aufgeben von Hobbys Kinder unglücklich macht
2025-04-16

In der heutigen Gesellschaft ist es ein wachsendes Phänomen, dass viele Eltern aus der Millennial-Generation ihren Kindern gestatten, ungeliebte Hobbys sofort aufzugeben. Diese Praxis hat sowohl positive als auch negative Aspekte und löst kontroverse Diskussionen aus. Einige Eltern argumentieren, dass dies den Kindern ermöglicht, ihre Interessen frei zu entwickeln und nicht an Aktivitäten festzuhalten, die sie nicht mehr interessieren. Andere Experten warnen jedoch vor den möglichen negativen Konsequenzen dieses Verhaltens. Der Generationenforscher Rüdiger Maas erklärte in einem Interview mit BuzzFeed News Deutschland, dass das ständige Abbrechen von Hobbys Kinder in eine Negativspirale treiben könne und sie letztendlich unglücklich mache.

Die moderne Lebensweise beeinflusst stark, wie Kinder ihre Zeit verbringen und welche Aktivitäten sie ausprobieren. Viele Eltern organisieren heute bereits frühzeitig intensive Nachmittagsprogramme für ihre Sprösslinge, indem sie sie in verschiedene Sportarten oder Kurse einschreiben. Dabei sind die Erwachsenen oft selbst engagiert und begleiten ihre Kinder aktiv. Dies führt dazu, dass Kinder weniger Gelegenheit haben, sich eigenständig zu entwickeln und ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Der Forscher Maas betont, dass diese starke Präsenz der Eltern im Leben ihrer Kinder manchmal hinderlich sein kann.

Maas beschreibt, dass früher Kinder häufiger Gelegenheit hatten, allein Dinge auszuprobieren, ohne dass ihre Eltern dabei waren. So konnten sie beispielsweise mit Freunden auf dem Spielplatz spielen oder spontan neue Aktivitäten entdecken. Heutzutage neigen Eltern eher dazu, alles genau zu planen und überwachen. Dies schränkt die Selbstentfaltung der Kinder ein und behindert ihre Fähigkeit, Herausforderungen selbstständig zu meistern. Lernen, durchzuhalten, sei ein wesentlicher Bestandteil des Wachstumsprozesses und für spätere Karriereentscheidungen entscheidend.

Für Eltern, die mit wechselnden Interessen ihrer Kinder konfrontiert sind, empfiehlt Maas einen kompromissbereiten Ansatz. Wenn zum Beispiel ein Kind Fußball spielen möchte, aber auch Interesse an Karate zeigt, könnte man ihm vorschlagen, beide Aktivitäten parallel auszuprobieren. Durch solche Arrangements können Kinder lernen, verschiedene Perspektiven zu bewerten und ihre Entscheidungen besser abzuwägen. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder gelegentlich auch allein lassen und ihnen Raum geben, ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Durch ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Unterstützung und Eigenverantwortung können Kinder wichtige Lebenskompetenzen entwickeln. Sie lernen, Herausforderungen anzunehmen und sich durchzusetzen, was sie langfristig stärker und zufriedener macht. Die aktive Beteiligung an verschiedenen Aktivitäten fördert auch die soziale Integration und ermöglicht es Kindern, eigene Freundschaften aufzubauen, die unabhängig von der Anwesenheit ihrer Eltern bestehen.

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