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Berlin: Das sind die schlimmsten Steuerverschwendungen
2024-10-09

Berlins Verschwendung von Steuergeldern: Eine Analyse des Schwarzbuchs des Bundes der Steuerzahler

Berlin, die Hauptstadt Deutschlands, steht erneut im Fokus des Schwarzbuchs des Bundes der Steuerzahler (BdSt). Dieses Dokument listet eine Reihe von Beispielen auf, die den Umgang der Behörden mit öffentlichen Geldern in Frage stellen. Von fragwürdigen Projekten bis hin zu teuren Werbekampagnen - das Schwarzbuch deckt eine Vielzahl von Fällen auf, die den Steuerzahlern Sorgen bereiten.

Verschwendung und Fehlallokation: Berlins Umgang mit Steuergeldern unter der Lupe

Das 29-Euro-Ticket: Ein Wahlversprechen mit hohem Preis

Das 29-Euro-Ticket, das den Berlinern einen vergünstigten Nahverkehr bietet, findet sich im Schwarzbuch des BdSt wieder. Der Verband kritisiert, dass die Umsetzung dieses Wahlversprechens die Berliner Steuerzahler teuer zu stehen kommt. Obwohl ein gewisser Eigenanteil der Nutzer durchaus zumutbar wäre, entschied sich die Regierung, die Kosten vollständig zu übernehmen.

Kochbücher und Müsli-Verkauf: Verwaltung als Unternehmer

Neben dem 29-Euro-Ticket finden sich im Schwarzbuch weitere Beispiele, die den Anspruch der Behörden auf eine allumfassende Fürsorge sowie den Wunsch, die Welt von Berlin aus zu verbessern, widerspiegeln. So hat das Bezirksamt Lichtenberg ein Kochbuch mit Rezepten zur Verwertung von Brotresten herausgegeben, das die Steuerzahler rund 11.000 Euro kostete. Auch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf versuchte sich im Lebensmittelgeschäft und präsentierte zur Fußball-EM ein eigenes "Berlin-Müsli", das mit Hilfe von Fördermitteln in einem Pop-up-Store verkauft wurde.

Teure Fahrrad-Reparaturstationen: Hohe Kosten, fragwürdiger Nutzen

Ein weiteres Ärgernis für den Steuerzahlerbund sind die neuen Fahrrad-Reparaturstationen in Berlin. Obwohl der Senat bereits 2020 solche Stationen aufgestellt hatte, belaufen sich die Gesamtkosten für die aktuellen 20 Stationen auf rund 130.000 Euro. Der Verband hält diese Summe für deutlich zu hoch, zumal eine Internetrecherche Kaufpreise von rund 2.000 Euro pro Station ergeben hat.

Der Reparaturbonus: Eine fragwürdige Staatsaufgabe

Auch der vom Berliner Senat eingeführte Reparaturbonus, mit dem Reparaturen von Elektrogeräten gefördert werden sollen, stößt auf Kritik des Steuerzahlerbunds. Obwohl man die Vermeidung von Elektroschrott unterstützt, sieht der Verband die anteilige Übernahme von Reparaturkosten nicht als Staatsaufgabe, sondern als Teil der privaten Lebensführung.

Jobcenter-Werbekampagne: Fragwürdige Ausgaben für Imagepflege

Nicht nur Aktionen des Senats und der Bezirke, sondern auch Maßnahmen der Berliner Jobcenter werden im Schwarzbuch kritisiert. So starteten die Jobcenter Anfang 2024 eine Werbekampagne, die rund 192.000 Euro kostete. Der Steuerzahlerbund hält diese Ausgaben für unnötig, da es bundesweit bereits rund 5,5 Millionen Anspruchsberechtigte geschafft haben, Bürgergeld zu beantragen, ohne dass eine solche Kampagne nötig gewesen wäre.

Fazit: Sparpotenzial noch nicht ausgeschöpft

Der Berliner Steuerzahlerbund-Chef Alexander Kraus sieht in den im Schwarzbuch aufgeführten Beispielen nur die Spitze des Eisbergs. Angesichts der desaströsen Haushaltslage der Hauptstadt müsse Berlin in den kommenden Jahren Einsparmöglichkeiten in Milliardenhöhe finden. Das Schwarzbuch zeige exemplarisch auf, dass das Potenzial hierfür bei Weitem noch nicht ausgereizt sei.
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