Eltern Kinder
Die Auswirkungen der unterschiedlichen Behandlung von Kindern durch Eltern
2025-01-24

Eine aktuelle Studie hat erneut bestätigt, dass Eltern ihre Kinder unterschiedlich behandeln. Dabei spielen das Geschlecht und die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle. Die Forscher stellten fest, dass Mütter und Väter eher Töchter bevorzugen und verantwortungsbewusste Kinder mehr schätzen. Diese Unterschiede können langfristige Auswirkungen auf die psychische Stabilität und den beruflichen Erfolg haben. Gleichzeitig warnen Experten vor übermäßiger Förderung benachteiligter Kinder, die zu Ängsten und Depressionen führen kann.

Die Vorliebe für Töchter und verantwortungsbewusste Kinder

Forscher aus den USA und Kanada haben in einer umfassenden Studie herausgefunden, dass Eltern tendenziell ihre Töchter bevorzugen. Dies zeigt sich in verschiedenen Aspekten des Erziehungsverhaltens, wie etwa Lob, Aufmerksamkeit oder finanziellen Investitionen. Zudem neigen Eltern dazu, besonders sorgfältige und verantwortungsbewusste Kinder zu favorisieren. Obwohl diese Präferenzen nur leicht ausgeprägt sind, könnten sie nachhaltige Auswirkungen auf das Leben der Kinder haben.

Diese Unterschiede in der Behandlung durch Eltern können sich auf verschiedene Bereiche des Lebens auswirken. So zeigen Studien, dass Kinder, die in ihrer Kindheit bevorzugt wurden, tendenziell psychisch stabiler sind, erfolgreicher im Job und längerfristige Beziehungen eingehen. Im Gegensatz dazu haben Geschwister, die weniger bevorzugt behandelt wurden, oft eine schlechtere psychische Gesundheit. Alexander Jensen, Hauptautor der Studie, betont daher die Bedeutung dieser Erkenntnisse für Eltern, die durch bewusstere Erziehung mögliche Ungerechtigkeiten vermeiden können.

Die Herausforderung der fairen Erziehung

Eltern neigen dazu, unbewusst Unterschiede in ihrem Verhalten gegenüber ihren Kindern zu machen. Ein besonderes Risiko besteht darin, dass sie ein vermeintlich benachteiligtes Kind besonders fördern, was zu Überprotektion führen kann. Psychologen warnen davor, dass solche Maßnahmen langfristig negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder haben können. Besonders geschiedene Eltern sind hierbei gefährdet, da sie ihr Kind vor weiteren Traumata schützen möchten.

Übermäßige Förderung kann bei Kindern zu Ängsten und Depressionen führen, wenn sie nicht lernen, mit Niederlagen umzugehen. Rasenmäher-Eltern versuchen, jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen, was Kinder daran hindert, wichtige Lebenskompetenzen zu entwickeln. Eva Schandro, Psychologin, weist auch darauf hin, dass der Umgang mit Mädchen und Jungen weltweit stark von gesellschaftlichen Rollenvorstellungen geprägt ist. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass Jungen häufig weniger Zärtlichkeit erfahren, was möglicherweise zu einem niedrigeren Oxytocinspiegel führt. Dieses Hormon spielt eine wichtige Rolle bei der Entspannung und sozialen Bindung.

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