In dem Alter zwischen neun und zwölf Jahren erlebt das Kind eine bedeutende Entwicklungspyramide, die sowohl für Eltern als auch für die Kinder selbst herausfordernd sein kann. Diese Phase wird als "Tween-Phase" bezeichnet und ist gekennzeichnet durch tiefgreifende Veränderungen auf körperlicher, emotionaler und sozialer Ebene. Die Autorin dieses Textes beschreibt ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer elfjährigen Tochter, die sich in dieser Übergangsphase befindet. Während sie manchmal wie eine junge Erwachsene agiert, zeigt sie zu anderen Zeiten wieder typische kindliche Verhaltensweisen. Um diese komplexe Zeit besser zu meistern, hat sich die Mutter mit Freunden ausgetauscht und verschiedene Strategien entwickelt, um einerseits ihre Tochter zu unterstützen und andererseits ein gutes Verhältnis zu ihr aufrechtzuerhalten.
Der Übergang von Kind zu Tween erfolgt nicht schlagartig, sondern ist eine kontinuierliche Entwicklung, die oft unerwartete Wendungen nimmt. Die Autorin berichtet davon, dass ihre Tochter plötzlich anders reagiert, wenn sie mit ihr spricht oder bestimmte Regeln setzt. Was früher als normales elterliches Vorgehen empfunden wurde, führt nun zu Konflikten, da die Tochter sich bevormundet fühlt. Ein entscheidender Rat der Freundinnen besteht darin, mehr zuzuhören und die Meinung des Kindes ernst zu nehmen. Stattdessen sollten weniger Anweisungen gegeben werden, um das Selbstverständnis der Tochter zu fördern.
Auch Flexibilität spielt eine wichtige Rolle in dieser Lebensphase. Während Struktur und klare Grenzen weiterhin wichtig sind, sollte diese Rahmenbedingungen nach den Bedürfnissen des Wachsenden angepasst werden. Die Freunde der Autorin betonen, dass es sinnvoll sei, der Tochter mehr Eigenverantwortung zu überlassen, gleichzeitig aber zu verstehen, dass Fehler Teil der Entwicklung sind. Es geht darum, die Tochter in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und ihr dabei Raum für eigene Erfahrungen zu lassen.
Ein weiterer Schlüsselfaktor ist das Vertrauen. Obwohl die Tochter zunehmend unabhängiger wird und mehr Zeit außerhalb des häuslichen Kreises verbringt, ist es wichtig, ihr zu vertrauen. Kontrollierte Verhaltensweisen können zu Gegenreaktionen führen. Statt permanent zu kontrollieren, sollten Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Kindes setzen und ihm Raum geben, seine eigenen Wege zu gehen.
Selbstverständlich bleibt das Vorbild der Eltern weiterhin präsent. In dieser Phase beobachten Kinder besonders genau, wie ihre Eltern mit unterschiedlichen Situationen umgehen. Ehrlichkeit, Respekt und Empathie sind Werte, die sich hierdurch verfestigen können. Besonders wichtig ist es, dass Eltern auch eigene Fehler eingestehen und dadurch ihrem Kind zeigen, wie man damit umgeht.
Zuletzt ist es essenziell, emotional für das Kind da zu sein. Auch wenn die Gefühle eines Tweens oft wie Achterbahnen wirken, sollten Eltern Ruhe bewahren und Raum geben, um diese Emotionen auszudrücken. Manchmal reicht es völlig aus, einfach nur zuzuhören und dem Kind die Gelegenheit zu geben, seine Gedanken und Gefühle zu teilen.
Diese Übergangsphase zwischen Kindheit und Jugend bringt viele neue Herausforderungen mit sich. Durch offene Kommunikation, Flexibilität, Vertrauen und emotionale Unterstützung können Eltern ihre Kinder optimal begleiten und gemeinsam eine starke Beziehung aufbauen, die auch die kommenden Teenagerjahre bestehen wird.