Eltern Kinder
Die Zunehmende Krise in der Kinderärzterversorgung Stuttgarts
2025-03-20

Die Stadt Stuttgart steht vor einem dramatischen Mangel an niedergelassenen Kinderärzten. Mehrere erfahrene Pädiater schließen ihre Praxen, da sie keine Nachfolger finden können. Diese Entwicklung belastet die Versorgung von tausenden Kindern und zwingt viele Familien, alternative Lösungen zu suchen. Während einige sich außerhalb der Stadt umsehen müssen, steigen andere auf Notaufnahmen zurück, die bereits überlastet sind.

Die Situation wird weiter verschlechtert durch den Rücktritt zahlreicher älterer Pädiater, ohne dass ausreichend Nachwuchs vorhanden wäre. Die verbleibenden Ärzte versuchen, die Lücke zu füllen, indem sie mehr Patienten aufnehmen, was jedoch zu längeren Wartezeiten führt. Experten warnen vor einer Eskalation des Problems, wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden.

Der Rückgang erfahrenen Fachpersonals

Ein signifikanter Verlust an langjährig tätigen Pädiatern prägt die aktuelle Lage in Stuttgart. Viele dieser Ärzte gehen in den Ruhestand oder schließen ihre Praxen, weil sie keinen Nachfolger finden konnten. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Versorgungssituation in der Region.

Die Abgänge erfahrener Fachkräfte stellen ein besonderes Problem dar. Ärzte wie Christoph Michels, Ines Kirschner und Halil Yalcin Tartar haben Jahrzehnte in ihren Praxen gearbeitet und große Patientenzahlen betreut. Ihre Suche nach Nachfolgern blieb erfolglos trotz intensiver Bemühungen. Die Gründe hierfür liegen in der zunehmenden Belastung des Berufs sowie dem mangelnden Interesse junger Fachkräfte, bestehende Praxen überzunehmen. Die Konsequenzen sind gravierend: Tausende Kinder stehen nun vor der Herausforderung, neue Behandlungsorte zu finden. Besonders gefährdet sind dabei chronisch kranke Kinder, deren kontinuierliche Betreuung komplex ist und spezialisiertes Wissen erfordert.

Die wachsende Belastung des Gesundheitssystems

Mit dem Rückgang der ambulanten Kinderärzte steigt der Druck auf andere Teile des Gesundheitssystems. Besonders stark gespürt wird dies in den Notaufnahmen städtischer Krankenhäuser, die mit einem Ansturm unvorbereiteter Patienten zu kämpfen haben.

Die Überlastung der Notaufnahme im Olgahospital illustriert die Schwere der Lage. Ersatzweise nutzen immer mehr Eltern diese Option, da sie keine alternativen Kontakte zu niedergelassenen Ärzten haben. Dies führt zu unnötigen Fehlinansprüchen und erhöhten Wartezeiten für echte Notfälle. Ärzte wie Thekla von Kalle appellieren daher an die Familien, gezielter zu handeln und nur in wirklich dringenden Fällen die Notaufnahme aufzusuchen. Gleichzeitig bemühen sich verbliebene Pädiater, mehr Patienten aufzunehmen, was ebenfalls zu längeren Wartezeiten bei regulären Terminen führt. Diese Kettenreaktion bedroht die Qualität der medizinischen Betreuung und stellt das gesamte System auf eine harte Probe. Ohne klare Strategien zur Bewältigung dieses Engpasses droht eine weitere Verschlechterung der Situation.

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