Eine mutige Mutter aus Siegen hat sich entschlossen, anderen Familien in einer ähnlichen schwierigen Situation beizustehen. Nora Müller, deren Name im Rahmen der Privatsphäre geändert wurde, kämpft seit Jahren um die bestmögliche Betreuung ihres zehnjährigen Sohnes Tom, der unter einer schwerwiegenden psychischen Erkrankung leidet. Zusammen mit der Diakonie Südwestfalen plant sie nun den Aufbau eines Gesprächskreises für Eltern, die gleiche Herausforderungen erleben. Dieser Schritt soll nicht nur emotionale Unterstützung bieten, sondern auch ein Forum schaffen, in dem gemeinsam nach Lösungen gesucht werden kann.
In den letzten Jahren durchlief die Familie zahlreiche stationäre und ambulante Therapien, ohne eine klare Diagnose zu erhalten. Toms Verhalten zeigte bereits im Kindergarten erste auffällige Merkmale, darunter wiederholte Selbstverletzungen und Suizidversuche. Die ständige Anspannung zwischen Mutter und Sohn eskalierte schließlich so sehr, dass eine Wohngruppenunterbringung notwendig wurde, um das Wohlergehen des jüngeren Bruders Elias sicherzustellen.
Die aktuelle Situation bleibt weiterhin kompliziert. Trotz intensiver Bemühungen der Familie bleibt die genaue Art der Störung unklar. Experten vermuten eine Kombination aus ADHS-Symptomen und Depressionen, doch eindeutige diagnostische Ergebnisse fehlen weiterhin. In der Gruppenunterkunft zeigt sich Tom zunehmend zurückgezogen und weist Gruppenaktivitäten ab, was seine Isolation verstärkt.
Nora Müller betont dabei, wie wichtig es ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die die persönliche Belastung wirklich verstehen. Während Gespräche mit Freunden oder der Familie hilfreich sein können, fehlt oft die tiefere Empathie, da niemand dieselben Erfahrungen macht. Genau hier setzt die neue Initiative an: Mit Unterstützung der Diakonie wird ein Raum geschaffen, in dem authentische Kommunikation und gegenseitige Unterstützung möglich sind.
Durch diese Maßnahme erhofft sich Nora Müller nicht nur eine bessere Bewältigung ihrer eigenen Situation, sondern auch einen Beitrag zur Verbesserung der Unterstützungsmöglichkeiten für andere betroffene Eltern. Die Interessenten können sich über die Selbsthilfekontaktstelle per E-Mail oder Telefon anmelden, um Teil dieses wertvollen Netzwerks zu werden.