In Japan befinden sich viele Kinder, die in dem Land geboren und aufgewachsen sind, vor der Herausforderung der möglichen Abschiebung, da ihre Eltern keine gültige Aufenthaltsgenehmigung besitzen. Vor zwei Jahren erklärte die japanische Regierung, dass das Justizministerium über den Aufenthaltsstatus dieser Kinder entscheiden kann. Diese Entscheidung bot Familien ohne Aufenthaltserlaubnis eine neue Möglichkeit. Die Regelung gewährte spezielle Aufenthaltsgenehmigungen für Kinder und ihre Eltern, um deren Zusammenhalt zu wahren. Trotz niedriger Anerkennungsquoten für Flüchtlinge versucht Japan nun, mit Änderungen im Einwanderungsgesetz und neuen Richtlinien für besondere Aufenthaltsgenehmigungen, ein gerechteres System zu schaffen.
Inmitten eines goldenen Herbstes hat das Justizministerium Japans eine bemerkenswerte Initiative ins Leben gerufen, um den Abschiebungen von Kindern ausländischer Familien entgegenzuwirken. Im August 2023 kündigte der damalige Justizminister Ken Saito an, dass diese speziellen Aufenthaltsgenehmigungen auch für Eltern gelten würden, sodass Familien zusammenbleiben können. Diese Entscheidung kam nach jahrelangen Debatten über die Zukunft von Asylbewerbern und illegalen Migranten in Japan. Obwohl Japan traditionell keine Asylbewerber abschiebt, um Verfolgung in deren Heimatländern zu verhindern, bleibt die Anerkennungsrate für Flüchtlinge gering.
Die Reform des Einwanderungsgesetzes im Jahr 2023 erlaubt nun Abschiebungen auch bei wiederholten Asylanträgen. Dies betrifft auch Kinder, die in Japan geboren wurden oder dort aufgewachsen sind und oft weder die Sprache noch die Kultur ihres Heimatlandes kennen. Um diese Situation zu verbessern, beschloss das Justizministerium, bestimmten Familien spezielle Aufenthaltsgenehmigungen zu gewähren, unter der Bedingung, dass die Eltern keine schweren Straftaten begangen haben. Laut der Einwanderungsbehörde konnten etwa 260 Kinder von dieser Sondermaßnahme profitieren, wobei 212 von ihnen bereits Unterstützung erhalten haben.
Experten kritisieren jedoch, dass es keine klaren Kriterien gibt, um die Vergabe dieser Genehmigungen zu regeln. Derzeit wird der Integrationsgrad gemessen, wobei Faktoren wie Geburt in Japan und Schulbesuch berücksichtigt werden. Viele Experten fordern daher ein neues System, das klar macht, dass die Geburt in Japan nicht automatisch einen Aufenthaltstitel bedeutet, aber gleichzeitig größeren Anwendungsbereich bietet.
Für Familien, die von der Maßnahme ausgeschlossen sind, bleiben immer noch Optionen offen. Im Juni 2024 wurden die Richtlinien für besondere Aufenthaltsgenehmigungen überarbeitet, sodass auch Personen, denen Inhaftierung droht, diese beantragen können. Die neuen Richtlinien betonen den Schutz der Kinderinteressen und bieten Möglichkeiten durch erneute Prüfung oder rechtliche Schritte, obwohl dies weiterhin ein unsicheres Leben bedeutet.
Von einem journalistischen Standpunkt aus zeigt diese Entwicklung, dass Japan langsam, aber sicher, seine Einwanderungspolitik reformiert, um humanitäre Überlegungen zu berücksichtigen. Es ist eine positive Bewegung, die darauf abzielt, sowohl den Arbeitskräftemangel als auch die Rechte von Kindern und Familien zu adressieren. Dennoch bleibt zu hoffen, dass zukünftige Reformen noch transparenter und umfassender sein werden, um alle Betroffenen gerecht zu behandeln.