Eltern Kinder
Kita-Platzungleichheit in Stadtquartieren
2025-04-29

In einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Max-Planck-Instituts wird die ungleiche Verteilung von Kita-Plätzen in Deutschland untersucht. Die Forscher stellten fest, dass in sozial schwächeren Vierteln weniger Betreuungsplätze zur Verfügung stehen als in wohlhabenderen Gebieten, obwohl diese Kinder oft am dringendsten auf frühkindliche Bildung angewiesen sind.

Studienergebnisse zu Kitaplatz-Versorgung

In dieser Analyse wurden über 2.600 Quartiere in 52 Städten unter die Lupe genommen. Trotz eines Ausbaus der Kita-Plätze seit 2013 bleibt das Angebot hinter der Nachfrage zurück. Besonders betroffen sind Familien in sozial schwieriger Lage, die seltener Zugang zu Kindertagesstätten haben.

Die Untersuchung zeigt, dass prosperierende Stadtteile im Durchschnitt besser mit Kitas versorgt werden als prekäre Gebiete. So gibt es in wohlsituierten Vierteln bis zu viermal so viele Plätze pro Kindzahl wie in armen Quartieren. Beispiele dafür sind Heidelberg mit 61 Kindern pro Kita und Gelsenkirchen sowie Krefeld mit jeweils 166 Kindern pro Einrichtung.

Eine der Hauptursachen für diese Ungleichheit liegt darin, dass konfessionelle und privat-gemeinnützige Träger ihre Kitas häufiger in reichen Vierteln gründen. Zudem priorisieren Kommunen möglicherweise die Bedürfnisse besser situierten Elternhaushalten.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, offenbart diese Studie ein alarmierendes Bild der sozialen Ungleichheit in Deutschland. Wenn frühkindliche Bildung tatsächlich eine Chance gleichstellen soll, muss dringend etwas gegen diese räumliche Diskriminierung unternommen werden. Die Befunde legen nahe, dass ohne systematische Neuausrichtung der Trägerschaften und kommunalen Planung weiterhin die Reproduktion sozialer Ungleichheiten gefördert wird.

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