Das Leben der 13-jährigen Bernerin Olivia wurde durch das Long-Covid-Syndrom nach einer Coronavirus-Infektion grundlegend verändert. Die chronische Erkrankung verhindert ihre regelmäßige Schulbesuch und beeinträchtigt erheblich ihren Alltag. Obwohl verschiedene Therapien unternommen wurden, bleibt der Gesundheitszustand instabil. Zudem geriet die Familie in einen Kontroversen mit Behörden, die eine Gefährdungsmeldung herausgaben, was zu zusätzlichen Belastungen führte.
Olivia erlebt seit ihrer zweiten Corona-Infektion im Herbst 2023 schwere körperliche Einschränkungen. Erschöpfung, Herzrasen und Verdauungsprobleme prägen ihren täglichen Lebensablauf. Trotz medizinischer Versuche wie Blutwäschen und Sauerstofftherapien bleibt die Genesung unvollständig. Die Konsequenzen für Olivias Bildung sind gravierend, da sie kaum den Unterricht besuchen kann.
Die komplexen Auswirkungen von Long Covid erschweren es Olivia, ein normales Teenagerleben zu führen. Regelmäßige Hausbesuche durch Lehrkräfte ermöglichen lediglich eingeschränkte Bildungserfahrungen. Während andere Kinder den Schulalltag genießen, ist Olivia auf zwei wöchentliche Unterrichtseinheiten je 30 Minuten angewiesen. Ihre Mutter bemüht sich intensiv um alternative Lösungen, doch die physischen Grenzen machen jede Treppe oder längere Anstrengung zur Herausforderung. Der Wunsch nach regulärem Schulbesuch bleibt unerfüllt, obwohl Olivia dies sehr gerne täte.
Außerhalb der medizinischen und pädagogischen Herausforderungen muss die Familie auch mit einem Missverständnis durch die Kinderschutzbehörde (Kesb) fertig werden. Diese hat eine Gefährdungsmeldung ausgesprochen, was bei der Mutter Deborah S. große Sorgen auslöst. Sie betont vehement, dass die Symptome ihrer Tochter real und somatisch begründet sind.
Der Verdacht des Münchhausen-by-proxy-Syndroms, der in solchen Fällen oft auftaucht, wird von der Mutter als ungerechtfertigt zurückgewiesen. Experten wie Chantal Britt von Long Covid Schweiz kritisieren die fehlenden Kompetenzen in der medizinischen Versorgung und warnen vor vorschnellen Urteilen. Die Schließung der Long-Covid-Sprechstunde am Kinderspital Zürich verschärft die Situation weiter. Familien sehen sich gezwungen, ins Ausland zu reisen, um adäquate Diagnosen und Behandlungen zu erhalten. Die neue interdisziplinäre Sprechstelle am Kispi wird von Betroffenen skeptisch betrachtet, da sie psychosomatische Aspekte stärker berücksichtigt. Die politische Ebene fordert mehr Forschung und Anerkennung für diese Patientengruppe, während die betroffenen Familien weiterhin auf Unterstützung hoffen.