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Patenfamilien: Eine wichtige Stütze für Kinder psychisch belasteter Eltern
2025-04-19

In den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag und Leoben sucht man nach ehrenamtlichen Patenfamilien, die sich um Kinder psychisch belasteter Eltern kümmern. Das Angebot wurde im Jahr 2023 eingeführt und bietet diesen Kindern zusätzliche emotionale Unterstützung. Die Nachfrage ist groß, während gleichzeitig der Bedarf an weiteren Freiwilligen steigt. Eine Schulung für potenzielle Paten findet in Kapfenberg statt.

Die Initiative hat das Potenzial, sowohl den betroffenen Kindern als auch ihren Familien ein wertvolles Netzwerk zur Seite zu stellen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration der Kinder in den Alltag der Patenfamilien, was langfristig positive Auswirkungen auf ihre Entwicklung haben kann.

Eine neue Perspektive durch Patenschaften

Durch das Engagement von Patenfamilien erhalten Kinder psychisch belasteter Eltern nicht nur zusätzliche Sicherheit, sondern auch eine stabile Bezugsperson, die ihnen hilft, mit den Herausforderungen ihres täglichen Lebens besser zurechtzukommen. Diese Unterstützung kann entscheidend sein, da Kinder solcher Familien oft übersehen werden, obwohl sie selbst ein erhöhtes Risiko tragen, später psychische Probleme zu entwickeln.

Der Austausch zwischen dem Kind und seiner Patenfamilie erfolgt dabei auf vielfältige Weise. So können gemeinsame Aktivitäten wie Spielen, Lernen oder sogar Übernachtungen einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben. Besonders wichtig ist dabei, dass die Kinder sich geborgen fühlen und lernen, gesunde Beziehungen aufzubauen. Die Integration in den Alltag der Patenfamilie fördert dies erheblich. Eine Dame aus Mürzzuschlag berichtet von ihrer Erfahrung als Patin und beschreibt das Glück, das ein Kind in ihr Leben bringt. Sie plant, auch weiterhin aktiv zu bleiben, sobald ihre aktuelle Patenschaft abgeschlossen ist.

Ausbau und Bedarf an Patenfamilien

Trotz bestehender Patenschaften bleibt der Bedarf nach weiteren ehrenamtlichen Helfern hoch. Aktuell gibt es im Bezirk lediglich fünf laufende Patenschaften, während in Graz bereits 70 existieren. Dies zeigt deutlich, dass noch viele Kinder Unterstützung benötigen. Die Organisation „Rettet das Kind Steiermark“ setzt sich dafür ein, mehr Interessierte zu gewinnen und bietet dazu Schulungen an.

Die Schulung für potenzielle Paten dauert von Mai bis Ende des Monats und richtet sich an alle, die bereit sind, sich für diese Sache einzusetzen. Nicole Wruss, verantwortlich für das Angebot in der Region, betont die Notwendigkeit einer besseren Wahrnehmung dieser Thematik. Psychische Erkrankungen bei Eltern können gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder haben. Daher ist es entscheidend, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen und den Kindern eine stabile Umgebung zu bieten. Durch Sensibilisierung und Bildungsangebote will man den Kreis der Unterstützer weiter ausbauen und so vielen Kindern wie möglich helfen.

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