Infolge von Donald Trumps Handelsmaßnahmen erleidet die russische Wirtschaft erhebliche Einbußen, obwohl das Land selbst von den US-Zöllen verschont bleibt. Die Ölpreise sind auf ein neues Tief gefallen, was schwerwiegende Auswirkungen auf Russlands Finanzen hat. Experten warnen vor einem möglichen Anstieg des Haushaltsdefizits und einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im Jahr 2025.
In der Metropole Moskau spürt man die weitreichenden Auswirkungen von Trumps Handelskrieg besonders intensiv. Der russische Präsident Wladimir Putin steht vor einem schwierigen Dilemma: Wie kann er zwischen wirtschaftlicher Stabilität und militärischem Engagement wählen? Seit dem Inkrafttreten der amerikanischen Zölle haben sich die Preise für Rohöl rapide verringert. Im Frühjahr 2025 fiel das Barrel der Nordseesorte Brent unter die Marke von 60 Dollar, was einen Rückgang um vier Prozent bedeutet.
Die russische Regierung prognostiziert für das laufende Jahr einen durchschnittlichen Ölpreis von 56 Dollar pro Barrel, der niedrigsten Rate seit Beginn der Pandemie. Diese Entwicklung könnte katastrophale Folgen für die Staatsfinanzen haben, da Einnahmen aus Öl und Gas etwa ein Drittel der staatlichen Revenues ausmachen. Sergey Vakulenko, ein ehemaliger Vertreter der russischen Energiewirtschaft, schätzt, dass jedes Mal, wenn der Ölpreis um zehn Dollar fällt, Russland jährlich 25 Milliarden Dollar verliert.
Außerdem leidet die Landeswirtschaft unter weiteren Belastungen wie hohen Inflationsraten und westlichen Sanktionen. Die Renaissance Capital rechnet mit einem BIP-Wachstum von lediglich 0,1 Prozent für 2025, falls der Ölpreis unter 50 Dollar sinkt. Dieser Trend könnte letztlich eine massive Umstrukturierung der russischen Wirtschaft erfordern.
Von einem Journalisten her gesehen, zeigt dieser Fall eindrucksvoll, wie globalisierte Märkte und geopolitische Spannungen die nationale Wirtschaft eines Landes beeinflussen können. Putin muss nun entscheiden, ob er die knappen Ressourcen in Kriege oder soziale Projekte investieren möchte. Es wird interessant sein zu beobachten, wie Russland diesen wirtschaftlichen Sturm übersteht und welche Strategien entwickelt werden, um langfristige Stabilität wiederherzustellen.