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Wie Eltern ihre Kinder vor Burnout im Erwachsenenleben schützen können
2025-04-25

Viele Menschen verbinden Burnout hauptsächlich mit beruflichen Herausforderungen, doch die Ursachen liegen oft viel tiefer. Eine Studie zeigt, dass frühkindliche Erfahrungen einen wesentlichen Einfluss auf die spätere psychische Belastbarkeit haben können. Psychologin Ann-Katharin Lorenzen betont dabei die Bedeutung eines gesunden Umgangs mit Leistung und Kritik bereits in der Kindheit. Sie erläutert: „Die Wurzeln von Burnout reichen manchmal bis in die Kindheit zurück.“

Eine zentrale Aufgabe für Eltern ist es, sich selbst kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Oftmals übernehmen Eltern unbewusst Verhaltensmuster ihrer eigenen Vorfahren, die sie dann an ihre Kinder weitergeben. „Selbstreflexion und persönliche Entwicklung sind wichtige Schritte, um diese Muster zu durchbrechen“, erklärt Lorenzen. Dabei kann Therapie oder Coaching helfen, eigene Glaubenssätze und Prägungen besser zu verstehen und anzupassen. Dies schafft eine Basis für ein gesundes familiäres Umfeld.

Ein weiterer Aspekt liegt in der Art und Weise, wie Eltern das Verhalten ihrer Kinder wahrnehmen und darauf reagieren. Es ist entscheidend, zwischen Anerkennung und konstruktiver Kritik zu differenzieren. „Loben wir Kinder ausschließlich für ihre Leistungen, gefährden wir ihr Selbstwertgefühl“, warnt die Expertin. Stattdessen sollten Eltern sowohl die Persönlichkeit als auch die Anstrengungen ihrer Kinder würdigen. Wenn auffälliges Verhalten auftritt, wie zum Beispiel emotionale Ausbrüche nach Prüfungen, ist es essenziell, diesen Zeichen Beachtung zu schenken und gegebenenfalls fachliche Unterstützung zu suchen. Durch dieses Bewusstsein fördern Eltern eine nachhaltige Resilienz bei ihren Kindern.

In einer leistungsgesteuerten Gesellschaft ist es besonders wichtig, den Wert von Balance und Reflexion zu betonen. Indem Eltern sich selbst entwickeln und ihre Kinder in einem gleichgewichtigen Rahmen führen, können sie ihnen helfen, später im Leben erfolgreich mit Herausforderungen umzugehen. Es geht nicht darum, Leistung abzulehnen, sondern sie in den richtigen Kontext zu stellen. Diese Haltung trägt dazu bei, eine Generation zu formen, die sowohl stark als auch empathisch ist.

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