Die Beraterin Kathy Weber bietet auf vielfältigen Kanälen wertvolle Einblicke in die Praxis der gewaltfreien Kommunikation im familiären Kontext. Als Entwicklerin des Konzepts „Lila Liebe“ vermittelt sie eine visionäre Sichtweise, wie Konflikte zwischen Eltern und ihren Kindern friedlich gelöst werden können. In einem spannenden Podcast teilt sie ihre Perspektiven über elterliche Führung und gibt dabei praxisnahe Tipps.
Weber betont dabei, dass gewaltfreie Kommunikation mehr als nur ein Kommunikationsstil ist – sie repräsentiert eine Lebensphilosophie. Durch konkrete Beispiele aus dem Alltag illustriert sie den Unterschied zwischen Lob, Belohnung und echter Wertschätzung sowie die Bedeutung von klaren Grenzen und respektvollen Interaktionen. Ihr Ansatz fördert sowohl persönliches Wachstum als auch harmonische Beziehungen innerhalb der Familie.
Gewaltfreie Kommunikation erfordert nach Kathy Weber nicht nur eine neue Art zu sprechen, sondern vor allem eine grundlegende Veränderung unserer Einstellung gegenüber Interaktionen. Es geht darum, sich stets bewusst zu sein, welche Bedürfnisse hinter unseren Worten und Handlungen stehen. Dieser Prozess beginnt mit der Reflexion über unsere eigene Sprache und deren Auswirkungen auf andere.
In der Praxis bedeutet dies beispielsweise, dass Lob und Belohnung sorgfältig voneinander abgegrenzt werden müssen. Während Lob oft allgemein bleibt, zielt echte Wertschätzung darauf ab, spezifische Aspekte eines Verhaltens anzuerkennen. So kann man statt einer simplen Anerkennung für ein geschossenes Tor tiefergehend auf die Teamarbeit oder das Engagement des Kindes eingehen. Diese Form der Kommunikation trägt dazu bei, dass Kinder ihr Selbstwertgefühl unabhängig von äußeren Leistungsdruck entwickeln können. Sie lernen, dass sie selbst dann wertvoll sind, wenn sie keine Tore schießen.
Elterliche Führung im Sinne der gewaltfreien Kommunikation setzt voraus, dass sowohl die eigenen als auch die Bedürfnisse des Kindes ernst genommen werden. Kathy Weber zeigt, wie wichtig es ist, die Grenzen klar zu definieren, ohne dabei autoritär zu wirken. Dies erfordert eine feine Balance zwischen Strenge und Empathie.
Ein praktisches Beispiel dafür ist die Situation, in der Kleinkinder gerne an ihrer Mutter herumgreifen. Anstatt dies als angreifend zu empfinden, interpretiert Weber solche Handlungen als Ausdruck eines Bedürfnisses nach Nähe. Indem sie alternative Wege zur Befriedigung dieses Bedürfnisses anbietet, wie zum Beispiel eine Umarmung, schafft sie eine win-win-Situation. Gleichzeitig betont sie die Notwendigkeit, das Nein des Kindes als legitime Form der Kommunikation wahrzunehmen. Viele elterlichen Konflikte entstehen daher, dass Erwachsene ihre eigenen unerfüllten Bedürfnisse in der Kindheit noch immer verarbeiten müssen. Dies führt häufig dazu, dass sie Schwierigkeiten haben, die Neins ihres Kindes auszuhalten. Kathy Weber fordert hierzu, dass Eltern lernen, ihre eigenen Emotionen zu reflektieren und so eine authentischere Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen.