Inmitten eines wirtschaftlichen Sturms, der durch Donald Trumps Zollpolitik ausgelöst wurde, steht Europa vor einer entscheidenden Herausforderung. Die bisherige Bundesregierung und die Europäische Union haben es vorgezogen, auf Trumps Forderungen einzugehen, anstatt mit strengen Gegenmaßnahmen zu reagieren. Diese Strategie birgt langfristig erhebliche Gefahren für das globale Handelssystem. Nun liegt es an der neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz, eine klare Linie zur Verteidigung des multilateralen Systems einzuschlagen.
In einem kühlen Frühling der Wirtschaftspolitik hat Donald Trump Anfang April seine Drohung in die Tat umgesetzt und individuelle Strafzölle gegen verschiedene Volkswirtschaften verhängt. Während China sich mit strikten Gegenzöllen gewehrt hat, sind Europa und Deutschland eher versöhnlich geblieben. Dieses Verhalten könnte katastrophale Folgen haben. Trumps Politik bedroht nicht nur das bestehende multilaterale System, sondern auch die Demokratie selbst. Der Präsident hat bereits den Status von US-Staatsanleihen geschwächt und könnte damit höhere Zinsen nach sich ziehen. Die größten Verlierer dieser Entwicklung wären die Bürger in strukturschwachen Regionen – also genau die Wählerbasis Trumps.
Ein weiterer Aspekt ist Chinas Rolle. Durch seinen Besitz an US-Staatsanleihen könnte China Trumps Wirtschaft in eine Rezession treiben, falls es zu einem Verkauf seiner Reserven kommt. Doch die EU hat bislang keine klare Position bezogen. Stattdessen besteht die Gefahr, dass sie durch bilaterale Abkommen Trumps Politik faktisch unterstützt.
Von zentraler Bedeutung ist daher, dass Deutschland und Europa eine gemeinsame Front bilden und ihre Position im globalen Handelskonflikt klar definieren. Eine dritte Option zwischen China und den USA gibt es dabei nicht.
Der neue Kanzler Friedrich Merz muss somit schnell handeln, um das multilaterale System zu stärken und Europa als wichtigen Akteur auf der Weltbühne zu positionieren.
Von einem Journalisten her gesehen, zeigt dieser Konflikt eindrucksvoll, wie wichtig internationale Zusammenarbeit ist. Es wird deutlich, dass wirtschaftliche Maßnahmen nicht isoliert betrachtet werden können, sondern weitreichende politische Konsequenzen haben. Die Entscheidungen, die nun getroffen werden, könnten über den Fortbestand eines fairen und offenen Handelssystems entscheiden. Europa sollte dies nicht leichtfertig außer Acht lassen.