Eine Studie der University of Arizona beleuchtet das Medienverhalten von Kindern während ihrer Zeit bei den Großeltern. Besonders auffällig ist die hohe Bildschirmnutzung, die sich durchschnittlich auf 3,5 Stunden pro Tag beläuft. Die Forscher untersuchten dabei nicht nur die reine Nutzungszeit, sondern auch die Begleitung und das technische Verständnis der Betreuer. Insbesondere wird verdeutlicht, dass digitale Kompetenzen einen entscheidenden Einfluss auf die Art der Medienbegleitung haben.
In einer sorgfältig durchgeführten Studie in den USA wurde der Alltag von Kindern zwischen zwei und zehn Jahren analysiert, wenn sie sich in der Obhut ihrer Großeltern befinden. Die Untersuchung deckt ein interessantes Muster auf: Insgesamt 350 Großeltern wurden befragt, wobei klar wurde, dass viele Kinder eine beträchtliche Zeit vor verschiedenen Bildschirmen verbringen – oft ohne aktive Mitwirkung oder Erklärungen der Erwachsenen. Diese Tendenz zeigt sich besonders deutlich bei Großeltern, die weniger vertraut mit modernen digitalen Geräten sind.
Die Studie offenbart ferner, dass Großmütter tendenziell mehr Aufmerksamkeit auf das Medienverhalten ihrer Enkel richten als Großväter. Letztere entwickeln jedoch ein stärkeres Interesse, sobald sie über die nötigen technischen Kenntnisse verfügen. Eine weitere wichtige Erkenntnis betrifft die Beziehungsqualität innerhalb der Familie: Wenn Großeltern eine kritische Einstellung gegenüber digitalen Medien zeigen, steigt das Konfliktpotential mit den Eltern.
In der goldenen Phase des Lebens spielen Großeltern eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung ihrer Enkel. Doch wie können sie diese Verantwortung besser ausfüllen? Laut Studienleiterin Cecilia Sada Garibay ist das technische Verständnis der Schlüssel. Wer sich mit Tablets und Streamingdiensten auskennt, kann aktiv teilnehmen und erklären, statt lediglich zu kontrollieren.
Gerade in Zeiten, wo digitale Medien einen immer größeren Raum im Leben von Kindern einnehmen, erscheint es wichtig, alle beteiligten Familienmitglieder in die Medienkompetenz einzubinden. Dies schließt Schulungen und praxisnahe Unterstützung für Großeltern ein.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen ergibt sich ein weiterer Aspekt: Auch andere Familienmitglieder sollten über digitale Herausforderungen informiert werden, da sie einen erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit der jüngeren Generation haben können.
Von besonderem Interesse ist außerdem die Rolle der Großväter, die bislang eher im Hintergrund standen. Durch gezielte Maßnahmen könnte ihre Beteiligung am Medienleben der Enkel gesteigert werden.
Ein abschließender Gedanke betrifft die Bedeutung von Orientierung über Kontrolle. Kinder benötigen nicht nur klare Grenzen, sondern auch Verständnis und Unterstützung beim Umgang mit digitalen Medien.
Mit dieser Perspektive bietet sich eine Chance, die Generationen zusammenzuführen und gleichzeitig gesunde Gewohnheiten zu fördern.
Als Journalist sehe ich in dieser Studie einen klaren Aufruf zur Aktion. Es zeigt sich, dass wir uns nicht nur mit der Bildschirmzeit beschäftigen sollten, sondern vielmehr nachhaltige Lösungen finden müssen, die alle Familienmitglieder einbeziehen. Die Bereitschaft ist vorhanden, doch fehlen oft die Mittel und Methoden, um dies umzusetzen. Eine solide Ausbildung in Medienkompetenz könnte hier einen wichtigen Schritt darstellen.