Viele Eltern aus der Millennials-Generation gestatten ihren Kindern, ihre Interessen nach Belieben zu wechseln. Diese Praxis birgt jedoch erhebliche Risiken, wie ein Generationenforscher betont. Während einige Eltern meinen, dass dies den Kindern helfen würde, unerwünschte Aktivitäten loszulassen, warnt ein Experte vor negativen Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Durchhaltefähigkeit der Kinder.
Die Debatte um das Abbrechen von Hobbys durch Kinder zeigt unterschiedliche Perspektiven. Einige sehen es als Chance für persönliche Freiheit, während andere befürchten langfristige emotionale Beeinträchtigungen. Der Forscher Rüdiger Maas beschreibt die weitreichenden Effekte solcher Entscheidungen auf das kindliche Wohlbefinden.
In jüngster Zeit wird vermehrt beobachtet, dass Kinder ihre Hobbys nach kurzer Zeit wieder aufgeben. Dieses Verhalten ist unter Millennial-Eltern immer beliebter geworden und wird oft sogar als positiv angesehen. Viele Erwachsene glauben, dass dies den Kindern hilft, frühzeitig zwischen interessanten und weniger attraktiven Aktivitäten zu unterscheiden.
Dieser Trend hat verschiedene Gründe. Einerseits möchten moderne Eltern ihre Kinder nicht „zwingen“, etwas fortzuführen, was sie momentan nicht genießen. Andererseits fühlen sich viele Kinder unter Druck gesetzt, stets neue Erfahrungen zu sammeln. Dies kann dazu führen, dass sie bereits nach wenigen Versuchen bestimmte Aktivitäten wieder aufgeben, bevor sie wirklich eine Entwicklung oder Verbesserung spüren können. Solche Handlungen können im Laufe der Zeit zu einer Art Sucht nach dem Nächsten werden, ohne je etwas wirklich zu Ende zu bringen.
Das kontinuierliche Aufgeben von Hobbys kann tiefgreifende Auswirkungen auf die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder haben. Nach Ansicht von Experten verhindert dieses Verhalten die notwendige Lerneffekte des Durchhaltens und der Motivation. Kinder lernen dadurch möglicherweise nicht mehr, wie wichtig es ist, Hindernisse zu überwinden und an einem Ziel festzuhalten.
Die dauerhafte Präsenz der Eltern bei den Hobbys ihrer Kinder verstärkt dieses Problem noch weiter. Wenn Mütter und Väter permanent dabei sind, um jede Bewegung ihres Kindes mit dem Smartphone zu dokumentieren, entsteht ein Gefühl der Überwachung statt Unterstützung. Dadurch entwickelt sich das Hobby nicht zur zweiten Heimat, sondern bleibt in vielen Fällen nur eine flüchtige Aktivität. Die Kinder erfahren dadurch weniger von der Bedeutung echter Freundschaften und Zusammenarbeit innerhalb einer Gruppe. Stattdessen orientieren sie sich zunehmend an den Meinungen und Bewertungen ihrer Eltern, anstatt selbstbewusst eigene Erfahrungen zu machen. Für langfristiges Glück und Erfolg in verschiedenen Lebensbereichen ist es entscheidend, Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen zu entwickeln – eine Kompetenz, die durch das häufige Aufgeben von Hobbys gefährdet wird.