In Nordspanien hat die Polizei drei Geschwister in einem Zustand der Isolation und mangelhaften Hygienebedingungen befreit. Die beiden Elternteile, ein deutscher Vater und eine amerikanische Mutter mit deutscher Staatsbürgerschaft, wurden verhaftet, nachdem Nachbarn Verdachtsmomente meldeten. Die Kinder im Alter zwischen acht und zehn Jahren waren seit fast vier Jahren von jeglicher Außenwelt abgeschnitten gewesen.
Das Drama entfaltete sich in einer Wohngegend bei Oviedo, wo die Familie seit Dezember 2019 in einem stark verschmutzten Haus lebte. Laut spanischen Medienberichten mussten die drei Brüder unter erschreckenden hygienischen Bedingungen leben. Sie wurden angeblich gezwungen, Windeln zu tragen und Gitterbetten zu nutzen. Zusätzlich wurde berichtet, dass sie stets Mundschutzmasken aufbehalten mussten.
Die Entdeckung des Falls begann durch einen Hinweis einer aufmerksamen Nachbarin, die bemerkte, dass die Kinder nie das Haus verließen oder zur Schule gingen. Die Polizei setzte daraufhin eine Überwachung des Anwesens ein und stellte fest, dass der Vater nur selten das Haus verließ – meist um Lebensmittelbestellungen anzunehmen.
Als die Polizisten schließlich den Zugang zum Haus erhielten, zeigten die Kinder ein verstörendes Verhalten. Ein Ermittler beschrieb, wie eines der Kinder neugierig über das Gras strich, da es noch nie damit in Kontakt gekommen war. Die Beamten sprachen davon, dass die Befreiung für die Kinder wie ein erster Atemzug frischer Luft gewesen sei.
Nun werden die Kinder in einem Heim versorgt, während die Behörden die Beweggründe der Eltern untersuchen. Der Fall hebt eindringlich die Bedeutung von Aufsicht und Intervention hervor, wenn Kinder vor schwerwiegender Vernachlässigung geschützt werden müssen.