In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und unter dem Druck externer Einflüsse wie den USA, betont der Vorsitzende des Bankenverbands die Notwendigkeit einer raschen Regierungsbildung. Die neue Bundesregierung muss sich umfassend mit drängenden Problemen auseinandersetzen, darunter strukturelle Schwächen in der Wirtschaft sowie notwendige Reformen im Bereich Rentensystem und Bürokratie.
Die politische Landschaft nach der Bundestagswahl ist geprägt von der Hoffnung auf eine stabile Regierung. Gleichzeitig besteht Besorgnis über mögliche Blockaden durch radikale Parteien. Eine effektive Koalitionsvereinbarung könnte entscheidend sein, um die wirtschaftlichen Herausforderungen anzugehen und wieder Wachstum zu fördern.
Der Verbandschef weist darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft seit 2019 kaum gewachsen ist, während andere Länder im Euroraum signifikante Fortschritte gemacht haben. Er betont die Bedeutung von Rahmenbedingungen für ein Wirtschaftsaufschwung. Ohne Verbesserungen in diesen Bereichen bleibt das Wachstum aus. Deshalb ist es unerlässlich, dass die neuen Regierungsträger schnell handeln und Maßnahmen ergreifen, um die Wirtschaft wieder ins Rollen zu bringen. Dies beinhaltet auch die Reduzierung bürokratischer Hindernisse und die Überarbeitung des Rentensystems.
Eine zentrale Forderung des Bankensektors ist die Senkung bürokratischer Hürden, die als Hemmschuh für Wachstum gelten. Der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands plädiert dafür, dass die neue Regierung diese Herausforderung ernst nimmt und erste Fortschritte innerhalb der ersten 100 Tage macht. Gleichzeitig sollte sie ihre Position in Europa klar definieren.
Herkenhoff kritisiert, dass Deutschland bei EU-Abstimmungen oft zurückhaltend ist. Stattdessen müsste es aktivere Rolle spielen und seine Interessen verteidigen. Zudem betont er die Notwendigkeit, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, was einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von bis zu 50 Milliarden Euro pro Jahr bedeuten könnte. Hierfür sei eine Lösung erforderlich, ohne dabei die Schuldenbremse zu gefährden. Letztendlich geht es darum, die deutschen Interessen sowohl intern als auch auf europäischer Ebene effektiv zu vertreten und gleichzeitig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.