Eltern Kinder
Die Herausforderung des Durchhaltevermögens bei den Kindern der Millennials
2025-04-17

In einer digitalisierten Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird, stehen viele Eltern vor der Frage, wie sie ihre Kinder dazu bringen können, an Dingen festzuhalten, selbst wenn es schwierig wird. Ein aktuelles Phänomen zeigt, dass einige Millennial-Eltern ihre Kinder ermutigen, ungeliebte Hobbys frühzeitig aufzugeben. Diese Praxis löst gemischte Reaktionen aus und weckt besorgte Stimmen von Experten, die warnen, dass dies möglicherweise langfristig negative Auswirkungen auf das Glück und die Entwicklung der Kinder haben könnte.

Ein Trend mit Konsequenzen: Das ständige Aufgeben von Hobbys

In einer lebhaften Diskussion auf LinkedIn berichtet eine Mutter davon, dass ihr Sohn wiederholt diverse Aktivitäten, wie Fußball, Karate oder Schwimmen, nach kurzer Zeit verlässt. Sie beschreibt ihre Entscheidung, ihn nicht zu zwingen, diese Aktivitäten fortzusetzen, sondern ihm stattdessen beizubringen, loszulassen. Diese Ansicht teilen einige Nutzer, während andere argumentieren, dass Kinder oft aus Impulsen handeln und daher nicht zwangsläufig wissen, was gut für sie ist.

Eine detaillierte Analyse dieses Trends liefert der Generationenforscher Rüdiger Maas. Er erklärt, dass das ständige Abbrechen von Aktivitäten zwar sozial akzeptiert wird, aber langfristig Kinder in eine Negativspirale treiben könne. Besonders im Sport sei es wichtig, durchzuhalten, um Erfolge zu erleben und Stolz zu entwickeln. „Kinder, die alles fallen lassen, bevor sie etwas wirklich ausprobiert haben, können sich am Ende leer fühlen“, betont Maas.

Zudem wirft der Forscher ein weiteres Problem hervor: Die starke Involvierung der Eltern in die Hobbys ihrer Kinder. Wenn Väter und Mütter dabei sind, Fotos machen und überall präsent sind, kann der Verein oder der Sportverein keine zweite Heimat werden. Stattdessen bleiben die Kinder emotional abhängig von ihren Eltern, statt echte Freundschaften aufzubauen.

Mit dieser Dynamik vergleicht Maas die heutige Situation mit früheren Zeiten, als Kinder mehr Freiraum hatten, allein zu spielen und eigene Strategien zu entwickeln. Heute neigen Millennial-Eltern dazu, ihre Kinder zu schützen, indem sie ihnen ermöglichen, alles sofort aufzugeben. Dies lerne Kinder jedoch nicht, mit Herausforderungen umzugehen, was für ihre Zukunft entscheidend sein könnte.

Von seiner Seite empfiehlt Maas, einen Kompromiss zu finden. Wenn ein Kind zum Beispiel Fußball spielt, aber Interesse an Karate zeigt, könne man ihm vorschlagen, beides auszuprobieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Sozialer Zusammenhalt und persönliche Entwicklung seien wichtige Ziele, die durch ständiges Aufgeben gefährdet würden.

Aus Sicht eines Journalisten lässt sich daraus eine klare Lehre ableiten: Es ist essenziell, unseren Kindern nicht nur die Freiheit zu geben, Neues auszuprobieren, sondern auch die Fähigkeit zu vermitteln, mit Herausforderungen umzugehen. Eine Balance zwischen Flexibilität und Durchhaltevermögen könnte den Schlüssel bieten, um sowohl individuelle Wünsche als auch langfristige Ziele zu unterstützen. Indem wir unsere Kinder dazu ermutigen, trotz Schwierigkeiten weiterzumachen, bereiten wir sie besser auf die Anforderungen des Lebens vor.

more stories
See more