In einem dramatischen Prozess vor dem Landgericht Mainz wurden ein Vater und eine Mutter wegen des Todes ihrer 15-jährigen Tochter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Richter stimmten der Staatsanwaltschaft zu, die von einem gemeinschaftlich begangenen Heimtücke-Mord sprach. Das Gericht erkannte darüber hinaus die besondere Schwere der Schuld an. Der Fall rief landesweit Aufmerksamkeit hervor und zeigte die Komplexität familiärer Konflikte in einer mehrkulturellen Gesellschaft.
Das Paar, das aus Afghanistan stammt und drei weitere Kinder hat, wurde mit überzeugenden Beweisen überführt. Nach den Ermittlungen soll die Familie am 15. Juni 2024 ihre Tochter zunächst mit Medikamenten ruhiggestellt haben. Anschließend transportierten sie sie mit ihrem Fahrzeug von Pirmasens nach Worms an den Rhein. Dort kam es zur tödlichen Eskalation. Streitigkeiten innerhalb der Familie waren laut Aussagen bereits länger vorhanden gewesen, insbesondere zwischen der jungen Frau und ihrer Mutter.
Am Tatort spielte sich ein erschütterndes Szenario ab. Laut den Rekonstruktionen durch die Untersuchungsbehörden drosselte der Vater seine Tochter mit einem Schal, trug sie anschließend bis zum Ufer und warf sie ohnmächtig in den Fluss. Diese Handlungen gestand der Angeklagte bereits während der ersten Verhandlungstag im Februar ein. Die Aussage des Vaters und weitere Beweise bildeten die Grundlage für das Urteil.
Der Prozess schloss sich mit einem klaren Urteil: Die beiden Elternteile werden für den Rest ihres Lebens hinter Gittern bleiben. Die Entscheidung unterstreicht die Notwendigkeit eines offenen Dialoges in multikulturellen Familien sowie die Bedeutung frühzeitiger Intervention bei Zeichen von Spannungen. Ein solcher Fall zeigt auch die Herausforderungen auf, die sich durch kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Lebensstile ergeben können.