Finanzierung
Neue Ära der Raumfahrt: Vast Space plant zukünftige Forschungsstationen
2025-03-02

In den kommenden Jahren könnte sich das Gesicht der Weltraumforschung grundlegend verändern. Während die internationale Raumstation ISS möglicherweise schon vor 2030 außer Betrieb genommen wird, bereiten verschiedene Unternehmen bereits Nachfolgeprojekte vor. Besonders auffällig ist hierbei die US-amerikanische Firma Vast Space, die mit ihrem konkreten Zeitplan und ambitionierten Zielen für Aufsehen sorgt. Die Firma will nicht nur eine funktionierende Raumstation im Erdorbit haben, sondern auch innovative Technologien wie künstliche Schwerkraft einsetzen.

Vorbereitung auf eine neue Ära im All

Im Herbst des vergangenen Jahres gab Vast Space bekannt, dass es seine erste Raumstation Haven-1 bereits im Mai des nächsten Jahres starten möchte. Diese Station, die in Long Beach, Kalifornien, gebaut wird, soll mit einer Falcon 9-Rakete ins All gebracht werden. Die Zusammenarbeit mit Space-X ermöglicht es Vast, das Projekt zu beschleunigen und effizienter umzusetzen. Bereits wenige Monate nach dem Start soll eine vierköpfige Crew zwei Wochen auf Haven-1 verbringen. Diese Missionen sollen überzeugen, dass Vast Space als geeigneter Ersatz für die ISS in Betracht gezogen werden kann.

Haven-1 ist jedoch nur der Anfang. Bis 2032 plant Vast Space, Haven-2 zu bauen, eine weit größere und fortschrittlichere Station. Diese soll durch Rotation eine künstliche Schwerkraft erzeugen, was einen Durchbruch in der langfristigen menschlichen Präsenz im All darstellen könnte. Mit sieben Starts von Space-Xs Starship-Schiffen soll Haven-2 zu einem 105 Meter langen Komplex mit 4,4 Metern Durchmesser ausgebaut werden. In der Mitte soll Schwerelosigkeit herrschen, während die äußeren Module eine Erdschwerkraft von 1G bieten.

Auch europäische Raumfahrtagenturen zeigen großes Interesse an diesen Projekten. Die Europäische Weltraumagentur (Esa) hat Absichtserklärungen mit zukünftigen Betreibern privater Raumstationen abgeschlossen, darunter auch Vast Space. Ziel ist es, Bedingungen und Kosten zu klären und sicherzustellen, dass europäische Astronautinnen und Astronauten langfristig wissenschaftlich arbeiten können. Außerdem will die Esa sicherstellen, dass Investitionen in Europa bleiben und technische Infrastruktur gemeinsam entwickelt wird.

Die Zukunft der kommerziellen Raumfahrt

Von einem Journalisten her gesehen, öffnet diese Entwicklung neue Perspektiven für die Raumfahrtindustrie. Wenn Unternehmen wie Vast Space erfolgreich sind, könnte dies den Beginn einer neuen Ära markieren, in der kommerzielle Raumstationen nicht nur Forschungsplattformen, sondern auch Innovationsschmieden werden. Die Möglichkeit, künstliche Schwerkraft im All zu simulieren, könnte dazu beitragen, dass Menschen länger und gesünder im Weltraum leben und arbeiten können. Dies könnte letztendlich der entscheidende Schritt sein, um die Menschheit auf andere Planeten vorzubereiten. Es bleibt abzuwarten, ob Vast Space seine Vision verwirklichen kann, aber die ersten Schritte deuten auf spannende Entwicklungen hin.

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