Finanzierung
Wirtschaftskrise im Oberland: Pessimismus und Investitionszurückhaltung wachsen
2025-03-02

In den letzten Monaten hat sich die Wirtschaftslage in der Region Oberland weiter verschlechtert. Der Konjunkturindex liegt mit 96 Punkten deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 118 Punkten, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern berichtet. Die Unternehmen sehen sich durch schwache Inlandsnachfrage und wirtschaftspolitische Unsicherheit unter Druck gesetzt. Besonders auffällig ist die zunehmende Investitionszurückhaltung sowie eine pessimistische Ausblick auf die kommenden Monate.

Pessimistische Stimmung und wachsende Herausforderungen

In den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau haben zahlreiche Unternehmen Anfang bis Mitte Januar 2025 ihre Lage beurteilt. Die Geschäftserwartungen sind im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesunken. Mehr als ein Viertel der Unternehmen beschreiben die Situation als „schlecht“. Preissteigerungen bei Rohstoffen und fehlende Kundennachfrage belasten die Betriebe zusätzlich. Hochwertige Arbeitskräfte zu finden stellt ebenfalls eine Herausforderung dar. Besonders problematisch erscheinen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die nach Angaben von 74 Prozent der Unternehmen zu einer Belastung werden. Diese Zahl erreicht einen neuen Höchstwert.

Von den Befragten erwarten nur wenige eine Verbesserung ihrer Geschäftsprognosen. Stattdessen planen viele weniger zu investieren oder sogar bestehende Stellen zu reduzieren. Klaus Bauer, Sprecher des IHK-Forums für das Oberland, fordert die neue Bundesregierung auf, die Wirtschaftspolitik entschiedener auf Wirtschaftswachstum auszurichten. Er betont die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen und die Steuerlast zu senken, um Wachstumsimpulse zu schaffen.

Bauer verweist auf eine Studie, die zeigt, dass allein durch den Abbau bürokratischer Vorschriften jährlich bis zu 146 Milliarden Euro zusätzlicher Wirtschaftsleistung in Deutschland generiert werden könnten. Es ist offensichtlich, dass die aktuellen Bedingungen eine dringende Aktion zur Förderung des Wirtschaftswachstums erforderlich machen.

Aufgrund dieser Herausforderungen muss die Politik aktiv werden, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die negativen Auswirkungen zu mildern. Nur durch klare Maßnahmen kann der Bereich stabilisiert und langfristig gefördert werden.

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